Super Ferien-Lesespaß

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miss marple 64 Avatar

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Ferien sind nichts für Feiglinge,…..

… was sich schnell bewahrheitet, als für Rafe Khatchadorian die Ferienzeit beginnt. Hat er in den ersten drei Bänden der Reihe „School Survival“ mit großer Anstrengung versucht, seine Schuljahre und verschiedenen Schulwechsel zu überleben, muss er sich jetzt in das Abenteuer eines mehrwöchigen Feriencamps stürzen. Schon bei seiner Ankunft warten die Tücken eines typischen amerikanischen Sommerlagers auf ihn, denn auch hier geht es nicht ohne Regeln-dieses Wort sollte für ihn lieber nie erfunden worden sein- zu. Dem erstes Kennenlernen seiner Mitbewohnern -die die eigenartigsten, zum Teil sehr verletzenden Spitznamen (wie z.B. Popelfresser) haben, folgt das gemeinsame Mittagessen, wo schnell klar wird, welche Gruppe Jungen das Sagen hat. Genauso schnell wird dem Leser klar, hier ist einiger Ärger zu erwarten, denn Mobbing steht nicht auf Rafes Ferienvergnügungsliste. Aber eigentlich steht da ebenso wenig Schule drauf. Jedoch einer alten amerikanischen Tradition folgend, ist auch im Feriencamp Wannamorra oberstes Ziel, die schon Schlauen noch schlauer zu machen (wie z.B. Rafes mitgereiste Schwester) bzw. diejenigen, die so ihre Schwierigkeiten mit dem vergangenen Schuljahr hatten, auf den aktuellen Stand zu bringen. So hatte er sich das nicht unbedingt vorgestellt. Es bleibt aber noch genügend Zeit, sich mit seiner Bisamratten-Clique sagenhafte Abenteuer auszudenken, von denen hier nicht zu viel verraten sei.
Der vorliegende vierte Band der Reihe trifft den Nerv der jungen Leser, nicht zuletzt durch den verwendeten Comic-Stil. Die Sprache ist witzig, ein Hoch auf die Übersetzerin, der es gelungen ist, adressatengerecht zu formuliere. Schulmüde, ferienreife Jungen und auch Mädchen werden beim Lesen dieses Ferienschmökers ihr Vergnügen haben, vor allem auch an den schwarz-weißen Illustrationen, die dem Gelesenen noch zusätzlich das I-Tüpfelchen aufsetzen.
Wer die vorangegangenen Bände noch nicht kennt, wird schnell für Nachschub sorgen müssen, denn in meinen Augen hat das Buch einen gewissen Suchtfaktor (auch der Nachfolger ist schon in Sicht).
P.S. Eine der schönsten Beschäftigungen im Camp findet jeden Tag zwischen 11-11.45 Uhr statt- das A.l.l.u.l.- Alles liegen lassen und lesen. Das gilt für alle Kinder und Erwachsene. So etwas sollten wir in unseren Schulen einführen. Und wie Rafe auf S.73 in einem Brief an alle Lehrer, Eltern und andere Leute auf der Welt schreibt, werden wir es nicht bereuen, auch wenn er es evtl. tut.