Ewige Schuld?

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sasto19 Avatar

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Wie kann man mit seinem eigenen Schicksalsschlag am besten umgehen, wenn der Verursacher nicht zur Rechenschaft gezogen wird? Man spielt selbst Richter und wenn man seinen eigenen Peiniger nicht mehr bestrafen kann, dann sucht man sich andere scheinbare Täter, die ihre gerechte Strafe für ihr verursachtes Unglück noch nicht erhalten haben und rächt sich hier...

Daher kommt es, dass ein scheinbar unschuldiger Mann überfahren wird, was zunächst nach einem Fall von Unfall mit Fahrerflucht ausschaut. Des Weiteren wird eine junge Frau tot aus einem See gezogen. Stehen diese Todesfälle im Zusammenhang? Mord oder doch nur ein Unfall?

 

Als zweiten Handlungsstrang erlangt der Leser einen Einblick in das Leben von Sanne, einer traumatisierten Frau, die zurück gezogen in einem Bauernhaus lebt und sich mit Schuldgefühlen plagt, da sie sich für den Tod eines kleinen Jungen verantwortlich fühlt, der in ihrer Obhut starb, als sie kurz abgelenkt war. Ihre Zeit verbringt sie mit der Restauration von Musikinstrumenten sowie in Gesellschaft eines Katers, der sie ab und an besucht. Als ins Haus nebenan ein fremder Mann mit einem ungestümen Hund einzieht, gerät ihr idyllisches Schneckenhausleben sehr ins Wanken...

 

Die Ermittlungen in den zwei Todesfällen leitet natürlich unser alter Bekannter Kommissar Dühnfort mit seinem Team. Doch beruflich tappt Dühnfort zunächst im Dunkeln, es scheint kein Motiv ersichtlich. Privat jedoch haben sich nach drei Bänden die Wogen um die Beziehung mit seiner Kollegin Gina geglättet, sie planen zusammen zu ziehen, müssen aber zunächst ihre Liebesbeziehung geheim halten, um die beruflichen Belange nicht zu stören…was bei den kleinen Neidattacken eines jungen Kollegen nicht immer einfach ist. Zusätzlich wird dann noch ein Mann aus der Haft entlassen, den Dühnfort vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat. Und ihn jetzt verfolgt und auf Rache hofft...

 

**Mein Fazit:**

Auch dieser Fall aus der Serie um Kommissar Dühnfort hat mich mal wieder überzeugt. Spannung wird durch die wechselnden Erzählstränge und die lange Frage nach dem Motiv sehr gut aufgebaut, interessant ist auch die private weitere Entwicklung des sympathischen Paars.  

Die Protagonisten haben eigene Charakterzüge und sind in allem mit ihren positiven als auch negativen Eigenschaften gut nachvollziehbar. Man kann sie sich bildlich vorstellen, ebenso die Orte wie das Bauernhaus von Sanne oder die kleine heimelige Wohnung von Dühnfort.

Erneut liest man hier einen soliden interessanten Krimi mit  höherem Niveau, der mehr auf Spannung als auf blutige Szenen baut! Und da schon ein weiterer Band in Planung ist, freue ich mich natürlich schon auf ein Wiedersehen mit Kommissar Tino Dühnfort und Gina! Diesen Krimi kann ich empfehlen, ein gewisser Suchtfaktor dieser Reihe ist gegeben!