Rachefeldzug

In Kommissar Dühnforts Revier überschlagen sich die Fälle: Erst ein Unfalltoter mit vermutlicher Unfallflucht, dann liegt eine junge Frau ertrunken im See. Eine Denkaufgabe reiht sich an die andere, dabei hat Dühnfort allein schon im privaten Leben genügend nachzudenken und zu lösen: die Beziehung zu Gina soll so lange wie möglich im beruflichen Rahmen geheim bleiben, jedoch sind beide vom Wunsch beseelt, zusammenzuziehen. Und nun entwickeln sich diese beiden Fälle allmählich zur Annahme, dass ein Serienmörder in der Umgebung unterwegs ist. Schnell ist auch das Motiv "Rache" gefunden, das Graben in der Vergangenheit bringt viele mögliche Täter ins Visier.

Der Rahmen ist schnell erzählt, jedoch verwendet die Autorin viel Mühe und Liebe zum Detail, um die einzelnen Personen vorzustellen. Das macht die Handlung flüssig - es passiert etwas! Nur etwas unstimmig ist für mich die Figur des Nachbarn von Sanne - Niklas Domegall. Die Autorin bezeichnet ihn ja schon selbst als Highlander und beim Lesen hat man ihn auch wirklich bildlich vor Augen. Heroisch gibt er von Anfang an den Unbesiegbaren, ob in der unerschütterlichen Freundlichkeit oder in der Körperkraft. Bei dieser Figur meint man, sich in einem Groschenheft oder in einem Roman von Sandra Brown verirrt zu haben.  Aber das sei Frau Löhnig verziehen; sie hat hier einen Top-Krimi abgeliefert! Es war mein erstes Buch von ihr und ich bin begeistert, so sehr, dass ich mir auch die bisherigen Fälle besorgen werde.

Das Cover trifft die Aussage dieser Story messerscharf!