Leider nur Durchschnitt

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kolibri123 Avatar

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Der Roman "Schwarzer Jasmin" von Manfred Rumpl beleuchtet die Geschichten und Einzelschicksale verschiedener Charaktere. Zum einen geht es um Eymen, der in Tunesien aufwächst und schließlich nach Deutschland flüchtet. Dann gibt es noch Julia, die sich um Migranten kümmert und zugleich das bürokratische und oft ungerechte System in Frage stellt. Ihr Freund Jacob kämpft derweil mit der Trennung von Julia. Der letze Protagonist ist der Polizist Frank, der kurz vor seiner Pensionierung steht.
Die Wege der vier Protagonisten kreuzen sich in Berlin im Jahr 2016.
Die Geschichte ist teilweise ein wenig verworren und es ist durch den benutzen Schreibstil manchmal schwierig, ihr zu folgen. Der Vorteil ist jedoch, dass man einen guten Einblick in die verschiedenen Charaktere erhält. Zugleich ist dies jedoch auch ein Kritikpunkt, denn der junge Tunesier Eymen wird teilweise völlig überzeichnet dargestellt, vor allem am Anfang des Romans, als seine Kindheit und Jugend beleuchtet werden. Wer Tunesien und die "Szene" kennt, wird sehr schnell merken, dass hier schlecht recherchiert wurde und unbedingt ein bestimmtes Bild, das zum Charakter passt, gezeichnet werden sollte.
Außerdem werden einige Erzählstränge leider nicht wirklich gut miteinander verknüpft und verlaufen ins Leere. Zusätzlich verliert man durch die vielen Zeitsprünge ständig "den Faden" und kommt nicht so richtig in die Geschichte rein.
Insgesamt hat Manfred Rumpl eine tolle Idee in seinem Roman aufgegriffen und gute Ansäte geschaffen, mich konnte der Roman leider nicht vollständig überzeugen.