Story grundsätzlich gut, Schreibstil ausbaufähig

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Manfred Rumpl's "Schwarzer Jasmin" versucht in einem schwierigem Spagat Themen des Arabischen Frühlings, Islamismus und Radikalisierung sowie Liebe in eine miteinander verwobene Geschichte zu fassen. Dies ist im grundsätzlich auch gelungen. Das Layout der Story ist sehr solide und bietet Stoff für eine gute Geschichte. Für mich scheitert das Buch leider am Schreibstil des Autors und an der Art, wie dieser seine Geschichte erzählt. Gerade zu Beginn hatte ich einige Stellen, an denen ich auch nach mehrmaligen Lesens des Satzes das Gefühl hatte, dass der Satz grammatikalisch nicht stimmig ist. Allgemein fühlt sich das Erzählerische an vielen Stellen etwas schleppend an. Der Autor überfrachtet oft simple beschreibende Sätze mit dermaßen vielen Vergleichen, Euphemismen und Symbolen, dass kein flüssiger Schreibstil aufkommt und ich mich aus dem Lesefluss gerissen fühle.

Das ist gerade deswegen schade, weil das Grundlayout der Story nicht nur spannend sondern auch gut konzipiert ist. Als jemand der sich akademisch mit der Forschung im Bereich Islamismus- und Radikalisierung beschäftigt hat, gefällt mir insbesondere die Art, wie der Autor Radikalisierung im Buch darstellt. Die Darstellung der Arbeit der Nachrichtendienste schien mir hingegen oft unschlüssig und unrealistisch.

Damit vergibt "Schwarzer Jasmin" für mich leider viel Potenzial. Die in großen Teilen sehr solide, in manchen Punkten sogar sehr gut erdachte Story scheitert für mich leider an der sprachlichen Umsetzung.