Verwobene Schicksale

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Eine Polizistengruppe in Berlin, ein Pärchen inmitten einer Entscheidung über ihre Zukunft und ein junger Einwanderer aus Tunesien der mit seinen Überzeugungen kämpft - Manfred Rumpl beschreibt die Schicksale unterschiedlicher Menschen kurz nach den Geschehnissen des Arabischen Frühlings, die früher oder später ineinander greifen.
Das Buch steigt sehr spannend ohne langen Aufbau in das Leben der einzelnen Charaktere ein und beschreibt schlicht aber dennoch einfühlsam die Emotionen und vor allem die inneren Konflikte, die hier bei jeder persönlichen Geschichte eine Rolle spielen. Der Autor wählt dabei einen ziemlich ruhigen und eher neutralen Tonfall und deutet Geschehen und Erlebnisse öfters auch nur an, was es aber gerade gut ermöglicht, sich alles aus den entsprechenden Perspektiven vorzustellen. Auch die häufigen Perspektive- und Situationswechsel tragen positiv dazu bei.
Die Handlung baut sich sehr interessant auf, zum Ende hin kommend hat man potenzielle Ideen wie alles ausgeht - ich war dennoch überrascht.
Den einen Stern Abzug gibt es für das doch etwas zu offene Ende; für mich persönlich hätte es einen konkreteren Abschluss gebraucht, wodurch ein etwas unbefriedigender Nachklang geblieben ist. Dennoch eine definitive Empfehlung.