Schockierend, aber öffnet Augen

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Das Buch "Schwarzes Herz" von Jasmina Kuhnke ist aus einer auktorialen Perspektive geschrieben. Obwohl ich die Sicht des Ich-Erzählers bei Büchern nicht so mag, hat es mir trotzdem sehr gefallen und hat in diesem Fall auch sehr gut gepasst.

In dem Buch geht es um das Leben einer jungen Frau mit dunkler Hautfarbe, die in den neunziger Jahren im Ruhrgebiet aufwächst. Der Vater stammt aus Senegal, die Mutter aus Kroatien, ist aber alleinerziehend. Die Erfahrungen der jungen Frau sind schlimm, sie erfährt bereits während ihrer Kindheit viel Diskriminierung, Rassismus und Gewalt, was sich auch im Jugend-und Erwachsenenalter so weiterzieht. Traumatische Kindheit, gewalttätiger Stiefvater, gewalttätiger Ehemann, was die junge Frau durchmachen muss, ist kaum in Worte zu fassen, sehr emotional und aufwühlend.

Das Schreibstil ist so gewählt, dass er aufrüttelt und schockiert, durch viele Zeitsprünge und Perspektivwechsel fällt es teilweise schwer, den Lesefluss beizubehalten. Die Autorin schreibt sehr aggressiv, was natürlich den Erlebnissen und Erfahrungen gerecht wird, aber zum Lesen schwierig ist.

Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an, rüttelt wach, aber gibt trotzdem die Hoffnung, dass es sich ändern kann, wenn man etwas dagegen tut.