Wärme und Kälte… ganz nah beieinander .

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
steffi kohl Avatar

Von

Ein eindringliches Buch , wahrhaft keine einfache Lektüre.
Zunächst einige Angaben zur Autorin dieses Buches. Jasmina Kuhnke, geboren 1982 in Hagen, arbeitet als Autorin und Aktivistin, sie kommuniziert als Letztere sehr viel bei Twitter unter ihrem Künstlernamen „Quattromilf“, das steht als Selbstbeschreibung für eine vierfache „Mom I’d like to follow“. Da ich selbst in den Sozialen Medien nicht aktiv bin, konnte ich zunächst weder mit Quattromilf noch Jasmina Kuhnke etwas anfangen. Aber ich wurde neugierig; wegen des Klappentextes , aber auch , weil Jasmina Kuhnke die Frankfurter Buchmesse boykottierte.
Das Cover wirkte zunächst irritierend auf mich, aber bei genauerer Betrachtung und nach der Lektüre , finde ich es sehr passend gewählt.
Auch der Beginn des Romans irritierte mich wegen seiner brutalen Art der Beschreibung – der Hinweis – die Inhaltswarnung ist berechtigt.
Die Lektüre vermittelt dem Leser intime und auch schockierende Einblicke in ein von Gewalt, Erniedrigung und Ausgrenzung geprägtes Leben.
Die Autorin beschäftigt sich mit Alltagsrassismus und anderen Formen der Diskriminierung, sich aus der Gewaltspirale zu lösen, für ihre Rechte zu kämpfen und Selbstachtung zu lernen.
Sie ist Eine, die sich „frei schreibt“. Vielleicht ist deshalb die Sprache dieses Romans so sehr direkt , eher derb und manchmal von Klischees geprägt.
Das Buch gehört jedenfalls zu einer Reihe von Romanen Schwarzer Ich-Erzählerin in Deutschland. Ich habe gerade „Mist, die versteht mich ja!“ von Florence Brokowski-Shekete gelesen.
Beide Bücher sind lesenswert und wichtig; zeigen sie doch , dass Wärme und Kälte…
… ganz nah beieinander liegen .