Kein neues Konzept, aber …

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Camilla Läckberg bekommt Verstärkung, und zwar von Henrik Fexeus, mit dem sie „Schwarzlicht“ vorlegt, den ersten Teil einer als Trilogie geplanten Reihe. Tut die Verstärkung den zuletzt etwas schwächeren Geschichten gut? Ich finde ja, doch der Reihe nach …

In der Geschichte wird die Leiche einer jungen Frau in einer Art Zauberkiste vorgefunden – wie sich das bei dem bekannten Zaubertrick gehört: durchbohrt von Schwertern, hier allerdings echten, tödlichen. An diesen Zaubertrick erinnert holt Kommissarin Mina Dabiri sich einen Profiler als Verstärkung, der auch Mentalist ist: Vincent Walder. Neuen Schub bekommen die eher zäh anlaufenden Ermittlungen, als eine weitere Leiche gefunden wird und zu fürchten ist, dass ein Countdown runtertickert.

Gut, die Idee, dass sich Ermittlungsbehörden Hilfe bei einem Mentalisten holen, ist nicht neu. Aber es gibt ja Gründe, warum bestimmte Konzepte funktionieren und das Spiel mit Illusion und Täuschung liegt für Krimis natürlich nahe. Typisch für den ersten Band einer Reihe ist, dass einige Zeit in die Vorstellung der Figuren investiert wird und da sowohl Mina als auch Vincent nicht gerade alltägliche Menschenfreunde sind, gestaltet sich auch die Zusammenarbeit anfänglich nicht leicht, doch als ihnen keine andere Möglichkeit bleibt, raufen sie sich zusammen. Das klingt überaus plausibel und lässt die Figuren authentisch erscheinen, dunkle Geheimnisse der beiden verstärken den Eindruck und steigern die Spannung. Clever geplottet, locker, spannend und flüssig lesbar, man kann gut miträtseln und wird auf den einen oder anderen Holzweg gelockt. Klingt nach einer Punktlandung, doch es gibt auch Kritikpunkte: Manches schien mir nicht plausibel, es gab auch Längen. Vermutlich war es in dem Punkt hilfreich, das Hörbuch gehört zu haben, denn das ist gekürzt und mit Vera Teltz liest eine geübte Sprecherin das Hörbuch: Sie haucht den Figuren Leben ein, ohne gekünstelt zu wirken, und schafft es, dass man beim Zuhören den Faden nicht verliert. Daher werden die 3,5 Sterne für die Geschichte beim Hörbuch aufgerundet.