Schwarzweiß

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

Frau Dr. Regina Bogner ist Psychiaterin im Maßregelvollzug. Sie hat lange in Afrika gelebt und nach ihrer Rückkehr nach Deutschland ist sie mit ihrer Tochter allein. Dann bekommt sie einen neuen Patienten – Niklas Rösch hat seine Nachbarin – eine Afrikanerin – bestialisch gequält und ermordet. Ein Arzt attestiert im Schizophrenie, weshalb er nicht ins Gefängnis, sondern in die geschlossene Psychiatrie kommt. Dort allerdings tritt er Regina gegenüber auf, als hätte er die Macht und bedroht sie mit seinem Wissen über Afrika. Regina zweifelt schnell an der Diagnose, aber niemand will glauben. Dann bricht Rösch aus und ein Mord nach dem anderen geschieht, bis sogar Regina selbst und ihre Tochter in Gefahr sind.
Schwarzweiß empfand ich als gelungenes Buch. Das Cover passt zum Inhalt und konsequent wird auch Schwarz/Weiß als Gut/Böse oder Afrikaner/Weiße durchgezogen. Am Anfang handelt das Buch vor allem von den Gesprächen zwischen Regina und Rösch. Nach einer Weile empfand ich das etwas einseitig – um dann festzustellen, dass ich ohne abzusetzen das halbe Buch an einem Stück gelesen hatte. Die Spannung war nicht vordergründig zu merken, aber immer da – so unmerklich, dass ich wie gesagt, gar nicht richtig bemerkt habe, wie das Buch mich in den Bann zog. Im weiteren Geschehen änderte sich der Inhalt zu mehr Aktion. Der Täter wird anfangs eher als nur brutal dargestellt und erst im Laufe des Buches erfährt man mehr über die Hintergründe und bekommt ein wenig Verständnis für die Taten, ohne dass diese in irgendeiner Form gerechtfertigt werden. Ein wenig sehr klischeehaft empfand ich die beiden Vorgesetzten von Regina – der eine ein eher Kriecher, der andere ein Chef, der nur sich gelten lässt. Hier habe ich ein wenig mehr Differenzierung vermisst. Die starke Fokussierung auf Regina und Rösch allerdings fand ich sehr gut. Man wird nicht von allzu vielen Nebenhandlungen abgelenkt. Ob sich die Polizei im Ernstfall wirklich so diletantisch, wie hier manchmal dargestellt, verhält, wag ich zu bezweifeln. Aber es ist ein Buch und kein Tatsachenbericht. Alles in allem ist es sehr gute Unterhaltung.
Warum man aber als Autorin das Buch unter eine Pseudonym schreibt, um dann bereits im Klappentext mit Klarnamen und Foto agiert, erschließt sich mir nicht wirklich. Aber das hat mit dem Inhalt des Buches nichts zu tun.