Schwarzweiß

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strickli Avatar

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Aufgrund eines ausgesprochen brutalen Verbrechens an seiner Nachbarin wird der Verdächtige Niklas Rösch in die Hamburger geschlossene psychiatrische Abteilung eingewiesen. Das Gutachten der Voruntersuchung erkennt auf Schizophrenie, da der Verdächtige angab, die Stimme Gottes zu hören und mit ihm in Kontakt zu stehen. Aber als die Hamburger Ärztin Regina das erste Mal auf den ihr zugeteilten Patienten trifft, überkommen sie fast sofort Zweifel an der Richtigkeit der Diagnose, da die typischen Kennzeichen einer Schizophrenie nicht vorzuliegen scheinen. Stattdessen scheint der Verdächtige sofort jede Situation unter seiner Kontrolle zu haben und wahlweise Wut oder Ironie auslösen zu können, obwohl sich die Ärzte nornalerweise im Griff haben. Dieselbe Wirkung hat er auf seine behandelnde Ärztin Regina, die sich dies zunächst kaum erklären. Der Schlüssel scheint ihr jedoch ganz klar in der Vergangenheit zu liegen, in einer Zeit, in der Regina Schreckliches in Afrika erlebte - zur selben Zeit, als offenbar auch Rösch Erlebnisse ganz besonderer Art in Afrika hatte, nämlich zum Serienmörder wurde. Doch die Auslöser scheinen bei Rösch noch viel weiter zurückzuliegen, nämlich offenbar in seiner Kindheit, in der er dem Vater die verstorbene Zwillingsschwester ersetzen musste...Gruselig!
Mehr als gruselig auch die Art, in der die Morde und Verstümmelungen beschrieben werden. Nur durch die betont sachliche Erzählart, die Antonia Fennek gewählt hat, ist es dem Leser überhaupt möglich, diese Beschreibungen auszuhalten. Dennoch bleibt bei aller Sachlichkeit das Gefühlsleben nicht auf der Strecke, weder bei den handelnden Personen, die allesamt plastisch dargestellt sind, noch beim Leser.
Gesamturteil: top und bitte mehr!