Zwischen schwarz und weiß ist noch mehr

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wuschelchen99 Avatar

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Da kann einem das Frühstück schon vergehen, wenn einem der Kollege widerliche Tatortfotos auf den Tisch legt. Regina Bogner ist Ärztin in der forensischen Psychiatrie und der Kollege Dr. Proser möchte ihr genau beim Frühstück mit den Pflegern und Therapeuten die Akte eines Neuzuganges präsentieren. Hierbei handelt es sich um Niklas Rösch, der noch am gleichen Tag eingeliefert wird. Für Dr. Bogner ein außergewöhnlicher Fall, denn an Rösch ist nichts, wie sie es erwartet hat. Schon im Gutachten fallen der Ärztin einige Dinge auf, doch im persönlichen Gespräch mit ihm wird dieser Eindruck noch verstärkt. Was genau ist es, das Rösch nach außen ausstrahlt und damit andere Menschen zu ungewohnten Reaktionen/Äußerungen bringt? Und wie gelingt es ihm, die dunkle Vergangenheit von Regina Bogner zu erfahren?

Wer sind die Menschen im Maßregelvollzug wirklich, was brachte sie zu ihren Taten? Oder geht es doch einfach darum, dass grundsätzlich zwischen schwarz und weiß noch viel mehr liegt? All diese Gedanken kommen dem Leser im Thriller „Schwarzweiß“ von Antonia Fennek in den Kopf. Die persönlichen Erfahrungen der Autorin sind sehr realistisch in das Buch eingebunden, besonders der Nachspann zeugt davon, dass ein Buch von jemandem geschrieben wurde, der auch eine Ahnung vom Thema hat. Die Autorin schildert in kurzen, spannenden Sätzen sehr realitätsnah, aber auch stellenweise erschreckend blutig und doch mitreißend ein sehr interessantes Thema an einem interessanten Schauplatz. Die Protagonisten werden detailliert und glaubhaft beschrieben, nichts wird überzogen. keine ewigen Erklärungen abgegeben, sondern einfach knapp und knackig gesagt, wie es ist.
Ein Thriller, der Lust auf mehr macht und eine klare Empfehlung wert ist.