Dystopisch
Die Leseprobe verspricht eine spannende Auseinandersetzung mit einer dystopischen Post-Klimawandel-Welt, in der eine Protagonistin die beliebige Herstellung von Identitäten zur Ware macht. Mich würde interessieren, inwieweit die Autorin dieses Thema behandelt und wie sie damit umgeht - ob es zu einer eher skeptisch-konservativen Aussage über die Beliebigkeit des postmodernen Ich kommt, oder doch in der Fluidität von Identitäten auch was positives findet. Spannend finde ich, passend zum Titel, dass die Erzählstimme der Protagonistin in einem gleitenden, distanzierten, zur Einführung in bzw. Exposition einer mir noch fremden Welt geeigneten Ton spricht. Die Sprache selbst flowt und schwebt zwar nicht so sehr, sie ist recht kühl, "gebaut". Gleichzeitig scheint der Blick und Fluss der Informationen sehr über den Dingen zu schweben. Es wäre spannend, weiter zu verfolgen, inwiefern sich der Text irgendwann auf eine Geschichte zuspitzt und wie das dann erzählt wird.