Erase and rewind
Amira Ben Saoud entführt den Leser in eine Zukunftsvision, die von Grenzen und Ödnis geprägt ist, sowohl in dem Erleben von Umwelt als auch in persönlichen Beziehungen. Die Hauptfigur verdient ihren Lebensunterhalt damit, für ihre Klienten in verschiedene Frauenrollen zu schlüpfen und Verhältnisse im Spiel weiterzuführen, die in der Realität bereits beendet wurden. Sehr interessant ist dabei, dass der Job abgebrochen wird, sobald der Auftraggeber eine verändernde Dynamik einfordert. Die Frage nach der Motivation und Persönlichkeit der Hauptfigur stellt sich sofort und bringt gehörige Spannung hervor. Ben Saoud schreibt mit einer konsequenten, nüchternen Art und begeistert mich jetzt schon mit ihren kreativen Ideen (z.B. die kleinen Shops nur mit Farben zu benennen). Ich würde mich gerne als Leser durch die Kargheit winden!