Feinsinnige Dystopie

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tamarisk Avatar

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Eine Welt in der es keine Gewalt gibt? Zu schön um wahr zu sein. Wenn jedwede Gewalt verboten ist, wird sie zum Spiel, was manchmal tödlich enden kann.

Wir begleiten die Ich Erzählerin, an deren richtigen Namen sie selbst sich nicht mehr erinnern kann, da sie immer wieder in neue Rollen schlüpft.
Für Ihre Klienten verändert sie nicht nur ihr Aussehen, sondern alles. Gesten, Gewohnheiten - gute wie schlechte. Sie ist eine Perfektionistin.
Als sie einen neuen Job annimmt und zu Emma wird, verstößt sie gegen ihre eigenen Regeln.

Das Buch hat knapp unter 200 Seiten, doch die Dystopie greift viele Themen auf.
Was macht eine Person aus? Wie weit gehen wir um uns anzupassen. Ab wann ist eine Beziehung toxisch?
Wie bei fast jeder Dystopie ist die Staatsgewalt nicht so menschenfreundlich, wie es scheint.

Hier darf man aus seinem Gebiet nicht heraus.
Keiner ist je zurückgekehrt um zu berichten, was hinter den imaginären Linien ist. Es gibt keinen Stacheldraht. Mich hat das Verhalten an das von Elefanten erinnert, die wenn sie als Jungtiere angebunden wurden, auch als ausgewachsene Tiere, sich nicht befreien, weil sie denken sie können es nicht.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und eine gewisse Spannung bleibt ständig erhalten. Dem Leser wird viel Freiheit zur Interpretation gelassen, vor allem was das Ende angeht.

Das Cover finde ich farblich sehr schön gestaltet, richtig passend zur Story ist es jedoch meiner Ansicht nach nicht.

Fazit: Eine feinsinnige Dystopie, die charakterbasierend ist.