Toxische Begegnungen
Sie hat es sich zum Beruf gemacht, in die Rolle anderer Frauen zu schlüpfen. Verkauft Begegnungen. Spielt Tochter, Freundin, Ehefrau oder Geliebte. Zumeist in toxischen Beziehungen, von denen sich die reale Person, deren Platz sie einnimmt, bereits gelöst hat. Taucht für ihre Rolle ganz in den fremden Charakter ein und hat darüber ihren eigenen Namen bereits vergessen.
Erzählt wird Schweben von Amira Ben Saoud aus der Ich-Perspektive der namenlosen Protagonistin, die sich in ihrer neuen Rolle als Emma fast zu verlieren scheint. Die fremde Identitäten der eigenen vorzieht und sich lieber an gespielten, nichtsdestotrotz toxischen Beziehungen festhält, als einer eigenen, echten Beziehung eine Chance zu geben. Daneben gibt es die Aspekte der Dystopie. Die Geschichte spielt in einer in sich abgeschlosse Siedlung, nur Warenaustausch mit anderen, ebenfalls geschlossenen Siedlungen findet statt. Gewalt ist zwar verboten, Kämpfe scheinen aber bei Jugendlichen beliebt. Auch an anderen Stellen bemerkt man den vielleicht schleichend eintretenden Niedergang. Der Kontext zum titelgebenden Scheben ergibt sich erst relativ spät. Mit wenigen als 200 Seiten ist Schweben ein dünnes Buch, eine eher zarte Dystopie mit gesellschaftskritischen Aspekten, wobei besonders die Punkte Identitätsverlust und Verharren in toxischen Beziehungen herausstechen. Insoweit auch ein Buch, das auch zum Nachdenken anregt. Ich fand die Geschichte faszinierend zu lesen, gerade weil sich mir die Frage gestellt hat, vorauf die Siedlung und die namenlose Protagonistin zusteuert. Zum Ende bleibt für mich leider zu vieles im Unklaren - praktisch in der Schwebe-, weshalb ich für dieses außergewöhnlich Buch vier Sterne vergebe
Erzählt wird Schweben von Amira Ben Saoud aus der Ich-Perspektive der namenlosen Protagonistin, die sich in ihrer neuen Rolle als Emma fast zu verlieren scheint. Die fremde Identitäten der eigenen vorzieht und sich lieber an gespielten, nichtsdestotrotz toxischen Beziehungen festhält, als einer eigenen, echten Beziehung eine Chance zu geben. Daneben gibt es die Aspekte der Dystopie. Die Geschichte spielt in einer in sich abgeschlosse Siedlung, nur Warenaustausch mit anderen, ebenfalls geschlossenen Siedlungen findet statt. Gewalt ist zwar verboten, Kämpfe scheinen aber bei Jugendlichen beliebt. Auch an anderen Stellen bemerkt man den vielleicht schleichend eintretenden Niedergang. Der Kontext zum titelgebenden Scheben ergibt sich erst relativ spät. Mit wenigen als 200 Seiten ist Schweben ein dünnes Buch, eine eher zarte Dystopie mit gesellschaftskritischen Aspekten, wobei besonders die Punkte Identitätsverlust und Verharren in toxischen Beziehungen herausstechen. Insoweit auch ein Buch, das auch zum Nachdenken anregt. Ich fand die Geschichte faszinierend zu lesen, gerade weil sich mir die Frage gestellt hat, vorauf die Siedlung und die namenlose Protagonistin zusteuert. Zum Ende bleibt für mich leider zu vieles im Unklaren - praktisch in der Schwebe-, weshalb ich für dieses außergewöhnlich Buch vier Sterne vergebe