Viel Potenzial, aber zu viele offene Enden
Schweben spielt in einer dystopischen Zukunft, in der der Klimawandel bereits weit fortgeschritten ist und die Gesellschaft sich in einer bedrohlich gelassenen Atmosphäre wiederfindet. Die Protagonistin lebt in einer abgeschotteten Siedlung und verdient ihren Lebensunterhalt damit, andere Frauen zu imitieren. Sie schlüpft in die Rollen von verstorbenen Partnerinnen oder Töchtern, um den Hinterbliebenen Trost zu spenden. Als sie jedoch einen neuen Auftrag annimmt, beginnt ihr bisheriges Leben ins Wanken zu geraten. Fragen nach ihrer eigenen Identität und der Zukunft der Siedlung drängen sich auf. 🌍
"Genügend Menschen verblieben gerne in ihren selbstzerstörerischen Gewohnheiten, waren besessen von dem, was ihnen nicht guttat."
Die Grundidee des Romans fand ich wirklich spannend, und auch das Setting der abgeschotteten, autokratisch geführten Siedlung hat viel Potenzial. Doch leider wurde die Entwicklung der zentralen Themen wie Identität und Verlust nicht genug vertieft, was für mich den Inhalt etwas schwächte. 😕💭
Der Schreibstil von Amira Ben Saoud ist flüssig und schafft eine dicht-spannende Atmosphäre, die zu Beginn richtig packend ist. Besonders die ersten Kapitel, in denen die Protagonistin ihre Rolle als „Ersatzfrau“ ausfüllt, waren von der Atmosphäre her stark und gut beschrieben. Die Autorin versteht es, eine fast unheimliche, dystopische Welt zu zeichnen, die mich total in den Bann gezogen hat. Leider verliert sich der Stil gegen Ende ein wenig in surrealen Elementen und unklaren Szenen, die mich als Leserin eher verwirrt zurückließen. Der Schreibstil bleibt durchgehend angenehm zu lesen, doch die komplexen Themen werden nicht immer so klar und fokussiert rübergebracht, wie ich es mir gewünscht hätte. ✍️
Die Entwicklung der Hauptfigur, die ihre eigene Identität verliert und sich in die Rollen anderer Menschen begibt, ist zu Beginn sehr spannend. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr verliert sie sich in zu vielen Themen. Gewalt, Identitätsverlust, toxische Beziehungen und gesellschaftliche Strukturen werden angeschnitten, aber nicht wirklich vertieft. Das sorgt dafür, dass der Plot sich irgendwann etwas ziellos anfühlt und viele lose Enden übrig bleiben. Auch die surrealen Ereignisse gegen Ende des Romans haben für mich nicht genug Bezug zur Haupthandlung, was den Abschluss etwas verwirrend und unbefriedigend machte. 📖
Die dystopische Gesellschaft, in der Gewalt auf subtile Weise unterdrückt wird, hat mich nachdenklich über die Kontrolle von Systemen und den menschlichen Wunsch nach Flucht gemacht. Allerdings ließ mich das Buch auch mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus stärker auf weniger Themen gelegt und diese dann tiefer beleuchtet worden wären. 🤨🔍
Fazit: "Schweben" ist ein interessantes Debüt, welches ich vor allem Personen empfehlen würde, die Interesse an dystopischen Geschichten mit komplexen gesellschaftlichen Fragen haben und sich mit den Themen Identität und toxische Beziehungen auseinandersetzen möchten (und kein Problem mit offenen Enden haben). ⭐⭐⭐
Ein Dankeschön an Vorablesen für das Rezensionsexemplar!
"Genügend Menschen verblieben gerne in ihren selbstzerstörerischen Gewohnheiten, waren besessen von dem, was ihnen nicht guttat."
Die Grundidee des Romans fand ich wirklich spannend, und auch das Setting der abgeschotteten, autokratisch geführten Siedlung hat viel Potenzial. Doch leider wurde die Entwicklung der zentralen Themen wie Identität und Verlust nicht genug vertieft, was für mich den Inhalt etwas schwächte. 😕💭
Der Schreibstil von Amira Ben Saoud ist flüssig und schafft eine dicht-spannende Atmosphäre, die zu Beginn richtig packend ist. Besonders die ersten Kapitel, in denen die Protagonistin ihre Rolle als „Ersatzfrau“ ausfüllt, waren von der Atmosphäre her stark und gut beschrieben. Die Autorin versteht es, eine fast unheimliche, dystopische Welt zu zeichnen, die mich total in den Bann gezogen hat. Leider verliert sich der Stil gegen Ende ein wenig in surrealen Elementen und unklaren Szenen, die mich als Leserin eher verwirrt zurückließen. Der Schreibstil bleibt durchgehend angenehm zu lesen, doch die komplexen Themen werden nicht immer so klar und fokussiert rübergebracht, wie ich es mir gewünscht hätte. ✍️
Die Entwicklung der Hauptfigur, die ihre eigene Identität verliert und sich in die Rollen anderer Menschen begibt, ist zu Beginn sehr spannend. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr verliert sie sich in zu vielen Themen. Gewalt, Identitätsverlust, toxische Beziehungen und gesellschaftliche Strukturen werden angeschnitten, aber nicht wirklich vertieft. Das sorgt dafür, dass der Plot sich irgendwann etwas ziellos anfühlt und viele lose Enden übrig bleiben. Auch die surrealen Ereignisse gegen Ende des Romans haben für mich nicht genug Bezug zur Haupthandlung, was den Abschluss etwas verwirrend und unbefriedigend machte. 📖
Die dystopische Gesellschaft, in der Gewalt auf subtile Weise unterdrückt wird, hat mich nachdenklich über die Kontrolle von Systemen und den menschlichen Wunsch nach Flucht gemacht. Allerdings ließ mich das Buch auch mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus stärker auf weniger Themen gelegt und diese dann tiefer beleuchtet worden wären. 🤨🔍
Fazit: "Schweben" ist ein interessantes Debüt, welches ich vor allem Personen empfehlen würde, die Interesse an dystopischen Geschichten mit komplexen gesellschaftlichen Fragen haben und sich mit den Themen Identität und toxische Beziehungen auseinandersetzen möchten (und kein Problem mit offenen Enden haben). ⭐⭐⭐
Ein Dankeschön an Vorablesen für das Rezensionsexemplar!