Das Buch hat eine interessante Prämisse, die das Leben einer Frau über ein ganzes Jahrhundert hinweg verfolgt. Die Geschichte von Hanna Krause, die so viele historische Umbrüche und persönliche Verluste erlebt hat, scheint sehr vielversprechend, und der Fokus auf das „unsichtbare“ Leben einer gewöhnlichen Frau im Osten Deutschlands ist erfrischend. Der Schreibstil wirkt anfangs durchaus packend, doch der Spannungsaufbau kommt in der Leseprobe eher schleppend daher. Besonders die dichte historische Perspektive kann ein wenig überwältigend wirken, was mein Interesse an der weiteren Lektüre eher gedämpft hat. Ich erwarte, dass das Buch tief in die Lebensrealität einer Frau eintaucht, aber die langsame Erzählweise macht es schwer, weiterzulesen.