Eine ostdeutsche Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
brotlosekuenste Avatar

Von

Ich kenne und bewundere Annett Gröschner sehr und diesen neuen Roman von ihr möchte ich unglaublich gern lesen. Eine Geschichte über eine ganz durchschnittliche Frau, die fast alle Irrungen und Wirrungen des 20. Jahrhunderts miterlebt hat und die einen Einblick in dieses spezifische Leben im Osten Deutschlands gewährt ist genau das, was wir aktuell brauchen, um zu verstehen, warum Ost und West auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung eher weiter auseinanderdriften statt wirklich zusammenzuwachsen. In ihrem Buch zusammen mit Peggy Mädler und Wenke Seemann (Drei ostdeutsche Frauen...) hat Annett Gröschner das Thema schon auf sachlich-humoristischer Ebene beleuchtet, in diesem Roman scheint, wie die Leseprobe zeigt, der Ansatz ein völlig anderer zu sein und doch kommt es mir vor wie ein tiefgreifendes, wichtiges Zeitzeugnis. Mir gefällt auch sehr gut, dass Hannas Arbeit als Blumenbinderin sich in den Kapitelanfängen wiederfindet, die alle nach Blumen benannt sind, zu denen es außerdem am Anfang jedes Kapitel eine kurze Beschreibung gibt. Das Cover holt mich nicht vollkommen ab, ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck im Rahmen der Lektüre verändert.