Spannender Beginn mit gelungenen Charakteren

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bedard Avatar

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Zwei Schwestern, die gegensätzlicher nicht sein könnten und besser jeglichen Kontakt vermieden hätten. Soviel ist bereits nach wenigen Seiten deutlich. Esther hat Familie und sprüht vor Leben. Ständig in Aktion, fühlt sie sich zu den Feiertagen verpflichtet, zu ihrer abgeschieden lebenden Schwester Sue zu fahren, die wenig Wert auf menschliche Gesellschaft legt und ein wenig seltsam wirkt. Sofort ist klar, dass der Besuch auf wenig Begeisterung stößt, die bedrohliche Stimmung steht im starken Kontrast zu der Anfangsszene in Esthers Familie.
Mir haben die unterschiedlichen Szenarien gut gefallen, der Wechsel der Blickwinkel ist ein zwar übliches, hier aber sehr gelungen eingesetztes Stilmittel. Die lebhaften, mit vielen Dialogen gespickten Kapitel um Esther, dann die kargen, distanzierten Kapitel aus Sues Sicht.
Das Cover erinnert in seiner ansprechenden Schlichtheit sehr an "Atme", hat damit also einen gewissen Wiedererkennungswert.
Insgesamt eine LP, die sehr neugierig macht!