Geschwisterkrieg statt Liebe

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Esther und Sue sind Schwestern, ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Sue nach ihrer Scheidung einsam und allein in einem Haus im Wald lebt, ist Esther glücklich verheiratet und lebt mit Martin sowie ihren zwei Kindern in der Stadt. Am Tag vor Heiligabend fährt Esther zu Sue, um ihr ein Geschenk zu bringen. Martin ist dagegen und möchte, dass seine Frau schnellstmöglich wieder zurückkommt, da die Beziehung zwischen den Schwestern eher schwierig ist. Sue möchte Esther ebenfalls nicht sehen, deswegen hat diese sich auch nicht angekündigt. Als ein Schneesturm naht, sind die Schwestern gezwungen, miteinander zu sprechen, was Dinge zu Tage bringt, die besser im verborgenen geblieben wären.

Das Buch ist ein gutes Beispiel dafür, warum man Autoren und Autorinnen eine zweite Chance geben sollte. Nachdem mich ATME! nicht gänzlich überzeugt hat, hatte ich bei SCHWEIG! gemischte Gefühle, wurde aber nicht enttäuscht. Was für eine Story! Dieser psychologische Spannungsroman hat mich bestens unterhalten und begeistert zurückgelassen. Abwechselnd aus der Sicht der Schwestern ließ die Autorin mich am Geschehen teilhaben. Anfangs wusste ich nicht, welche von den beiden Frauen die Wahrheit sagt und welche lügt. Die Kapitel sind mit dem Namen der jeweils erzählenden Schwester betitelt und als sich irgendwann auch noch Martin zu Wort meldet, ist meine (angenehme) Verwirrung komplett. Was war letztes Jahr los, was passiert da jetzt und warum? Dieses Katz- und Maus-Spiel der Schwestern ist grandios und natürlich trägt Martin anfangs wenig zur Aufklärung bei. Im Gegenteil! Und das ist so herrlich, dass ich nicht möchte, dass das Buch endet. Ein spannendes Buch, das von mir 5 Sterne bekommt und eine große Leseempfehlung.