Spannend und tragisch

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mrs plant Avatar

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Esther fährt an Heiligabend zu ihrer Schwester. Sue wohnt alleine, in einem abgelegenen Haus im Wald und hat, laut Esther, psychische Probleme. Ein Geschenk soll überbracht werden, und was als eine nette Geste daherkommt, ist eigentlich ein Kontrollbesuch, denn Esther sieht es als ihre Pflicht an nach der jüngeren Schwester zu sehen.
Abwechselnd kommen mal Esther mal Sue zu Wort, und wir kriegen Einblick in die sehr unterschiedlichen Welten der beiden Frauen. Esther ist die rastlose Familienmanagerin, die an jede Kleinigkeit denkt und den Anspruch hat, daß alles perfekt sein muss. Auch die Personen um sie herum. Sue dagegen ist eine Aussteigerin, die keinen Wert auf den Trubel der Stadt legt, und lieber alleine lebt.
Die gemeinsame Geschichte der beiden wird nach und nach enthüllt, und langsam merkt man, daß es verschiedene Versionen der Ereignisse gibt.
Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen, es ist definitiv ein Buch, daß man sehr gerne in einem Rutsch durchlesen möchte. Die steten Perspektivwechsel und zeitlichen Rückblenden in Kombination mit der sehr besonderen Geschichte der zwei Schwestern machen diesen Psychothriller zu meinem Jahreshighlight.
Esthers Kontrollsucht und Sues Erinnerungen an das frühere Familienleben ergeben am Ende eine Tragödie, die unter die Haut geht, und die man nicht so schnell vergisst.
Eine Weihnachtsgeschichte der ganz besonderen Art.