Kompromisslos

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misery3103 Avatar

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Die frischgebackene Anwältin Emelie Jansson arbeitet als Firmenanwältin in einer großen Kanzlei. Obwohl sie eigentlich nur Fälle von Firmenfusionen und dergleichen bearbeitet, wird sie von dem jungen Benjamin Emanuelson, der des Mordes beschuldigt wird, als Anwältin beantragt. Zusammen mit Teddy, der als Ermittler für die Kanzlei tätig ist und Benjamin aus einem früheren Leben kennt, versucht sie, die Wahrheit über den Mord herauszufinden. Ihre Ermittlungen führen sie weit in die Vergangenheit. Und die beiden ahnen nicht, in welches Wespennest sie damit stechen.

Emelie mochte ich sehr gerne. Die junge Frau, die am Anfang ihrer Karriere steht, aber schon erkannt hat, dass diese Arbeit nicht die richtige für sie ist. Auch Teddys Neffe Nikola hatte sie als Strafverteidigerin angefordert, als er wegen schweren Einbruchs angeklagt war. Die Arbeit für reale Personen macht ihr auf jeden Fall mehr Spaß als das Jonglieren mit Firmengeldern. Doch ihre Kanzlei sieht das nicht so gerne, weshalb Emelie versucht, die Verteidigung von Benjamin heimlich abzuwickeln.

Teddy ist ein geläuterter Verbrecher, der eine Haftstrafe wegen Entführung von Benjamins Vater abgesessen hat und nun ehrlich bleiben will. Zusammen mit Emelie versucht er, Beweise für Benjamins Unschuld zu finden, während er gleichzeitig in dem alten Fall der Entführung von Mats Emanuelson ermittelt, an der er selbst beteiligt war. Er will die Hintermänner aufdecken, was ihm leicht zum Verhängnis werden könnte.

Auch Nikola, den großspurigen Kleinganoven, hatte ich schnell ins Herz geschlossen, auch wenn viele seiner Aktionen nicht so ganz astrein sind. Er ist aber sehr gewitzt und kommt aus so mancher schlimmen Situation heraus. Hier hat mir besonders gut gefallen, wie der Autor mühelos zwischen den einzelnen Personen hin- und herspringen kann, was sich gerade sprachlich bemerkbar macht. Wenn Nikola mit seinen Jungs unterwegs ist, wird die Geschichte in einer Jugendsprache erzählt, die mich oft schmunzeln ließ. Naiß sage ich da nur!

Insgesamt waren mir die vielen Erzählstränge aber ein bisschen viel und mir schwirrte oft der Kopf ob der vielen Namen und handelnden Personen, die dann auch noch drei Spitznamen hatten, die ich oft nicht verbinden konnte. Obwohl der Autor am Ende alle Fäden zusammenbringt, konnte mich das Buch nur so mittelmäßig überzeugen. Trotzdem drei gute Sterne von mir.