Pageturner

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charlotteliest Avatar

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Fast ist man versucht zu schreiben, dass es sich um einen typischen "Schwedenkrimi" handelt: er beinhaltet Gesellschaftskritik und die Hauptfiguren sind alle leicht zwiespältig und hadern mit ihrem Dasein. Junge, frischgebackene Anwältin, die eigentlich in einer reinen Wirtschaftskanzlei tätig ist und trotzdem einen Straffall übernimmt und deshalb mit sich hadert; ein ex-Häftling, der nicht wirklich in der aktuellen Zeit angekommen ist...
Aber in diesem Thriller gab es noch Wirtschafts- und Bandenkriminalität und korrupte Polizisten.
Der Thriller fängt harmlos an und steigert sich immer mehr. Interessant waren auch immer die inoffiziellen Verhörnotizen, die im Ergebnis den Rahmen des ganzen Kriminalfalls gaben. Weiß man anfangs noch nicht, wie alles zusammenhängt und wie die einzelnen Stränge zusammenführen, kann man das Buch im letzten Drittel kaum noch aus der Hand legen.
Einziger Kritikpunkt war die etwas merkwürdige Umgangssprache von Nikola und seinen Freunden (naiß?). Das hätte nicht sein müssen und machte die Personen auch nicht authentischer.
Solider Krimi in alter Tradition. Und der Epilog ist ein wunderbarer Cliffhanger zu einem möglichen zweiten Band?