Kein Schwein allein

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
kalli Avatar

Von

Jörg Hilbert ist mir bisher von einem Schweinecomic und der Ritter Rost-Reihe ein Begriff gewesen. In diesem Buch betritt er für mich persönlich neues Terrain: es geht um Gefühle. Während die Bücher, die ich bisher von ihm gelesen habe, immer stark in Richtung Klamauk drifteten - unterhaltsam, aber nicht weiter tiefschürfend -, steht hier ein trauriges Schwein im Vordergrund, das seine Einsamkeit beklagt. Im Laufe der Geschichte treten immer mehr Figuren hinzu, die durch ein befreundetes Pferd hinzugezogen werden, um dem Schwein die Einsamkeit zu nehmen. Doch das Schwein klagt weiter, bis das Pferd das Schwein schließlich vom Gegenteil überzeugen kann. So richtig gepackt hat mich die Geschichte leider nicht, wie ich es nach der Leseprobe gehofft hatte, denn Hilbert schafft aus meiner Sicht zu wenig Resonanz für die Gefühle und die Klagen des Schweins. Vielmehr wird das Schwein recht unvermittelt „überzeugt“, dass es jetzt mal gut sei mit den Klagen. Aus meiner Sicht verpasst das Buch damit eine große Chance, die Gefühle und Sichtweisen der lesenden Kinder zu benennen und validieren, die mit dem Schwein im Buch Mitgefühl haben. Insofern bleibt Hilbert sich treu, dass es mehr ein lustiges Buch als ein Gefühle-Buch bleibt.