Verwirrende Rückblicke

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luisa_loves_literature Avatar

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Sprachlich ist der Beginn des Romans nüchtern und spröde, fast schon hart - passend zum Genre und zum Thema. Die verschiedenen Zeitebenen verlangen vom Leser, dass dieser die jeweiligen Bruchstücke für sich selbst in einen Zusammenhang bringt. Der Romananfang ist daher weit davon entfernt, sein Publikum direkt mitzureißen: zu knapp sind die jeweiligen Puzzleteile - auch wenn man natürlich sofort zu kombinieren versucht. Interessant sind sowohl die Hintergrundgeschichte Martins als auch die Darstellung seiner private Lebenssituation, die es ermöglichen, eine gewisse Nähe zur Ermittlerfigur herzustellen und gleichzeitig den Eindruck eines einsamen und eher traurigen Charakters erwecken. Das erste Kapitel in Kombination mit dem Cover bildet Anklänge an (Schauer-)Märchen ab und bietet somit sehr viel Unheimliches. Ich bin gespannt, ob sich der Roman in die Tradition des französischen Thrillers (wie bei den "Purpurnen Flüssen") einreiht.