Eine ungewöhnliche Italienreise

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Henrike ist eine tatkräftige Frau Ende 30 mit einer leider nicht wirklich gut laufenden Marzipan-Manufaktur. Nun wurde ihr auch noch mitgeteilt, dass die Pacht sich um ein gutes Stück erhöht. Da keine Aufträge vorliegen, weiß Henrike sicher, dass sie sich das nicht leisten kann und es so das Ende für ihren Betrieb bedeutet. Als wäre das noch nicht genug, bekommt sie auch noch eine Nachricht von ihrem Freund, dass dieser mal wieder zu seiner Familie nach Italien gefahren ist, ohne sie mitzunehmen. Auf einmal kommt aber eine Nachricht, dass er entführt worden sei und dass Henrike kommen soll.

Kurzentschlossen packt sie ihren Vater ins Auto, den sie trotz all seiner Macken als idealen Reisepartner empfindet. So fürchtet sich der emeritierte Professor vor Keimen aller Art und muss alles und jeden desinfizieren, was zu interessanten Situationen führt. Aber auch Henrike hat ihre Macken, indem sie gerne mal einfach so die Menschen umarmt oder bei Nervosität gerne isst oder in der Gegend herumhüpft. Diese Macken werden im Buch sehr liebevoll beschrieben und man kann sie sich richtig gut vorstellen.

So reist Henrike also mit ihrem Vater Hoimar nach Italien, um ihren Freund Dario zu retten. Sie hat nicht damit gerechnet, dass sie von seiner Familie so ablehnend empfangen wird und dass Darios großer Bruder bei aller Ablehnung doch so komische Gefühle in ihr auslöst. Aber die Reise bietet Henrike auch die Gelegenheit, mit ihrem Vater mal richtig über ihre Gefühle zu reden, was schon seit Jahren nicht mehr passiert ist. Das geht zwar nicht ohne Streit und Tränen ab, aber es hilft den beiden, einander besser zu verstehen. Außerdem lernt sie die Familie ihres Freundes mal kennen, wie sie es schon seit langem wollte.

Auch wenn dieses Kennenlernen nicht eben freundlich verläuft, so nutzt Henrike doch jede Gelegenheit, um herauszufinden, was mit ihrem Freund passiert ist. Ihr wird es sehr schwer gemacht und auch schon mal gesagt, dass Dario nichts mehr von ihr wissen möchte. Aber Henrike möchte auch in diesem Punkt Gewissheit haben und forscht weiter. Ihr Vater wird in der Familie ihres Freundes bald richtig freundlich behandelt, aber Henrike erst mal noch lange nicht. Irgendwann schafft es aber auch Henrike, dass die Familie sie halbwegs akzeptiert, auch wenn sie dafür verantwortlich gemacht wird, dass Dario die ganze Zeit in Lübeck bleibt und nicht wieder nach Italien zieht, wie der Rest seiner Familie.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn am Ende alles doch sehr schnell ging und natürlich ein Happy End für alle Beteiligten nicht ausblieb. Es ist ein leicht zu lesendes Buch und perfekt für einen Sommerurlaub in Italien geeignet, wie ich finde. Schon das Cover gefiel mir gut und es machte direkt Lust, das Buch zu lesen.