Die Möglichkeit eines Ausgangs
In dieser Coming-of-Age-Geschichte eines Mädchens auf einem Dorf der Achtzigerjahre erzählt die auch als Lyrikerin erfolgreiche Eva Lugbauer die Vorgänge in Lores Kindheit . Dabei stehen Diskriminierungen durch ihre Brüder und andere männliche Bezugspersonen, aber auch deren Zudringlichkeiten im Vordergrund, konterkariert durch die besondere Rolle von Tante Ursula, der der Absprung in ein selbstständiges Leben als Künstlerin in der Stadt gelungen ist und die sich dann und wann ihrer Nichte annimmt.
Frühzeitig am Lesen interessiert und am Formulieren eigener Texte zum Beispiel im Tagebuch, in dem sie um einzelne Wörter regelrecht ringt, flicht die Autorin durch die Perspektive ihrer Protagonistin Betrachtungen ein über die Sprache an sich und wie diese die Kommunikation prägt. Der elaborierte Stil lebt nicht von langen Sätzen, die vermeintlich kindliche Sprache klingt lakonisch und zieht Andeutungen vor, deren Sinn man zwischen den Zeilen erfasst.
Dabei erörtert sie Themen, die allen vertraut sind: die Neugier auf Sex, die sich im Sammeln von "Busenbildern" äußert, das Nachdenken über "Zungenküsse", deren erste Erfahrung sich schließlich als sehr widerlich erweist. Pubertären Irritationen der introvertierten Jugendlichen stehen verständnislose, kontrollierende Eltern gegenüber. Die Erlebnisse auf dem Kindermaskenball haben mich sehr ergriffen.
Aus jedem Satz sprüht Zorn über die dauernde Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, und mir wird bewusst, wie selbstverständlich das damals das Gros der Gesellschaft akzeptierte. Nach etwa der Hälfte des Buchs kommt auch die Sicht der erwachsenen Lore ins Spiel, die eine gesunde, reflektierte Entwicklung aufzeigt.
Frühzeitig am Lesen interessiert und am Formulieren eigener Texte zum Beispiel im Tagebuch, in dem sie um einzelne Wörter regelrecht ringt, flicht die Autorin durch die Perspektive ihrer Protagonistin Betrachtungen ein über die Sprache an sich und wie diese die Kommunikation prägt. Der elaborierte Stil lebt nicht von langen Sätzen, die vermeintlich kindliche Sprache klingt lakonisch und zieht Andeutungen vor, deren Sinn man zwischen den Zeilen erfasst.
Dabei erörtert sie Themen, die allen vertraut sind: die Neugier auf Sex, die sich im Sammeln von "Busenbildern" äußert, das Nachdenken über "Zungenküsse", deren erste Erfahrung sich schließlich als sehr widerlich erweist. Pubertären Irritationen der introvertierten Jugendlichen stehen verständnislose, kontrollierende Eltern gegenüber. Die Erlebnisse auf dem Kindermaskenball haben mich sehr ergriffen.
Aus jedem Satz sprüht Zorn über die dauernde Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, und mir wird bewusst, wie selbstverständlich das damals das Gros der Gesellschaft akzeptierte. Nach etwa der Hälfte des Buchs kommt auch die Sicht der erwachsenen Lore ins Spiel, die eine gesunde, reflektierte Entwicklung aufzeigt.