Schon die Covergestaltung, der Titel und die Haptik des neuen Romans von Eva Lugbauer schicken uns auf eine besondere Reise . Die Hauptfigur Lore, ein aufgewecktes 10jähriges Mädchen, stellt schnell fest wie unterschiedlich die Geschwister behandelt werden aufgrund ihres Geschlechtes. Und diese Tatsache beschäftigt sie zeitlebens, prägt sie und lässt sie zu einer emanzipierten Frau heranwachsen. Der Perspektivwechsel der jungen und älteren Lore allerdings macht auch schnell deutlich, wie sehr sie geprägt wird durch die ländliche und konservative Umgebung und Erziehung. In leisen Tönen nimmt uns Lugbauer mit auf diese Reise des Erwachsens werden. Das der Titel „Schwimmen im Glas“ immer wieder auch einfließt in den Roman gefällt mir persönlich sehr, alles ist sichtbar, aber Lore fühlt, dass sie die Situation nicht immer erreichen kann, wie hinter einer Glasfläche. Die Tante aus der Stadt und ihre so andere Lebensweise zeigt ganz neue Perspektiven auf, die Lore schon von klein auf fasziniert. Das Buch ist eine schöne Reise zum eigenen Ich, aber immer mit der Historie der eigenen Vergangenheit.