Zum nachdenken

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lianne Avatar

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Du ließt Seite 10, 11, 12 und erkennst, dass für Jungen und Mädchen andere Regeln gelten ...

Die Autorin schafft hier einen starken Roman über das Erwachsenwerden, über das Befreien von Klischees und Erwartungen, das Ablegen von vorgeschriebenen Rollenbilder. Über Selbstreflexion und stillem Beobachten.

Lore ist ein Mädchen, das schon früh erkennen muss, dass für sie und ihre Brüder andere regeln gelten, dass sie anders von den Onkeln behandelt wird und nicht alles mitmachen darf. Einfach nur, weil sie eben ein Mädchen ist. Dann ist da noch Tante Ursula, die sich den Regeln der Geschlechterrollen nicht unterwirft und von der Familie daher belächelt, kritisiert oder ausgeschlossen wird.

Der Schreibstil war für mich erst einmal Gewöhnungsbedüftig, macht aber den Charme des Buches aus und hebt sich somit auch deutlich von anderen Romanen dieser Art ab. Jedenfalls eine starke Geschichte, die zum Nachdenken anregt und viele Dinge, die leider nach wie vor noch in den Köpfen der Normorientierten Gesellschaft festhängt, genau auf den Punkt bringt.