Eine finstere, atmosphärisch dichte Geschichte !

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lilsin32 Avatar

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Schon auf den ersten Seiten zieht dieser Thriller in seinen Bann – nicht nur wegen des bizarren Fundorts einer Leiche mit Krokodilkopf, sondern auch wegen der dichten, düsteren Atmosphäre, die Malmö wie eine zweite Haut übergestreift wird. Die Ermittlerfiguren – der trauernde Kommissar Jon Nordh und die unangepasste Svea Karhuu – versprechen ein spannungsgeladenes Duo, das ebenso gegensätzlich wie ergänzend ist. Ihre inneren Konflikte schimmern bereits durch und verleihen dem Fall eine emotionale Tiefe, die über das reine "Whodunit" hinausgeht.

Die Idee, dass ein Serienmörder seine Opfer wie altägyptische Gottheiten inszeniert und verschlüsselte Hieroglyphen hinterlässt, ist originell und gibt der Geschichte einen faszinierend mystischen Unterton. Das Motiv der Entschlüsselung – im wörtlichen wie übertragenen Sinn – zieht sich wie ein roter Faden durch die Leseprobe. Und als dann noch eine True-Crime-Podcasterin auftaucht, die offensichtlich mehr weiß als sie sollte, wird klar: In diesem Fall verschwimmen die Grenzen zwischen Täter, Zeugen und Medienmacht auf bedrohliche Weise.

Die Sprache ist schnörkellos und präzise, der Ton kühl und skandinavisch, aber mit einer unterschwelligen Dringlichkeit, die den Puls beschleunigt. Die Leseprobe hinterlässt das Gefühl, dass man es hier mit einem hochspannenden, vielschichtigen Krimi zu tun hat, der nicht nur durch seine originelle Täterinszenierung, sondern auch durch kluges Figurenwriting überzeugt.

Fazit:Eine finstere, atmosphärisch dichte Geschichte mit ungewöhnlichem Täterprofil, starken Ermittlerfiguren und aktuellem Medienthema. Wer nordische Krimis liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.