Packend und mit Tiefgang

Der zweite Band um das schwedische Ermittlerduo Svea Karhuus und Jon Nordh hat mich von der ersten Seite an gepackt – und ich bereue keine Sekunde, dass ich meine 4.000 Punkte dafür eingelöst habe. Die beiden Ermittler sind wunderbar gezeichnet: Nordh, ein grummeliger, erfahrener Polizist kurz vor der Pension, und seine zwanzig Jahre jüngere Partnerin Svea, clever, ehrgeizig und mit einem starken Instinkt. Unterschiedlicher könnten sie kaum sein, doch genau das macht sie als Team unschlagbar.
Der Fall selbst ist nichts für schwache Nerven: Die Opfer werden auf grausame Weise zugerichtet – ohne Kopf, mit Tierköpfen drapiert und ohne Herz. Eine makabre Handschrift, die Rätsel aufgibt. Der Druck auf die Ermittler steigt zusätzlich, als eine True-Crime-Podcasterin den Fall in die breite Öffentlichkeit zerrt und er später sogar politische Brisanz bekommt. Durch Rückblicke bekommt man Einblicke in die Hintergründe der Täter, doch das eigentliche Motiv bleibt lange im Dunkeln, was die Spannung enorm hochhält.
Besonders gefallen hat mir, dass die Ermittlungen nicht als makelloser Siegeszug dargestellt werden. Fehler passieren, Spuren verlaufen im Sand, das Team muss Umwege gehen – und gerade das macht die Geschichte glaubwürdig. Auch die privaten Sorgen und Konflikte der Hauptfiguren fließen ein, ohne den Plot auszubremsen, und sorgen dafür, dass man sich den Figuren noch näher fühlt.
Ein fesselnder, atmosphärischer Schweden-Thriller mit einem Ermittlerduo, das man sofort ins Herz schließt. Für mich eine absolute Empfehlung – mit genau der richtigen Mischung aus Fallarbeit und persönlicher Tiefe.