Die Tücken einer perfekten Welt

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mel.e Avatar

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"Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein wirklich sehr gelungener Auftakt einer Trilogie. Ich klebte förmlich an meinem Reader, da ich die Umsetzung der Story als sehr gelungen erachte. Erwähnen muss ich allerdings, dass ich froh darüber bin, dass sich dieses so wie im Buch beschrieben im Real Life niemals so ereignen wird, denn niemand sollte sich über Tod und Leben erheben dürfen. Mein Glaube lehrt mir etwas anderes, dennoch kann ich mich trotzdem völlig unbekümmert in das Genre Fantasy / Dystopie bewegen und mich auch auf eine doch etwas ungewöhnliche Story einlassen. Scythe sind diejenigen, die dazu berufen sind über Tod und Leben zu entscheiden. Dies geschieht, damit die Weltbevölkerung stabil erhalten bleibt. Es gibt keinen Tod mehr durch Flugzeugabstürze, tödlichen Erkrankungen, Verkehrsunfälle oder auch Umweltkatastrophen. Es sind die Scythe, die Leben nehmen und den Hinterbliebenen Immunität verleihen. Immunität heißt, dass die Trauernden nicht selbst "nachgelesen" werden, zumindest ein Jahr lang. Eine sehr gruselige Vorstellung und dennoch ist es für viele der Menschen die ihr Leben lassen müssen ein Abschluss ihres Lebens, welches sie mit Würde beenden. Wer sich widersetzt, riskiert das Leben seiner Familie als Bestrafung, denn dann werden alle hingerichtet. Dieses Szenario wirkt mitunter brutal und gibt der Story daher natürlich auch einen bitteren Beigeschmack. Die meisten Scythe sind empathisch, während andere wie Monster und Mörder wirken, denn die Macht die das Töten hat, kann auch solche Wege gehen, die auf Massenvernichtungen hinauslaufen.



Citra und Rowan sind die beiden Protagonisten, die mitunter etwas blass wirken, aber dennoch eine gewisse Sympathie erzeugen. Sie sind Lehrlinge der Scythe und grausam daran ist letztendlich, dass nur eine oder einer in die Fußstapfen der Scythe treten wird. Die Prüfungen sind hart und nachdem sie auseinander gerissen werden, müssen sie sich alleine behaupten. Sie werden zum Spielball und gerade Rowan erwischt einen Lehrmeister, der an Grausamkeit nicht zu überbieten ist. Ehrlich gesagt war ich nach dem dessen Schicksal besiegelt worden ist nicht erschrocken, sondern fast schon begeistert. Rowan kann sich befreien und die Story nimmt nun eine andere Wende. Das Töten bleibt erhalten, dennoch ist die Grausamkeit dessen für einen Moment verschwunden.



Das Buch endet mit einem fulminanten Abschluss, der mich dahin bewegt auch den zweiten Band der Trilogie lesen zu wollen, der im März erscheinen wird. Die erzeugte Spannung konnte mich begeistern und daher kann ich "Scythe - Die Hüter des Todes" auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein gelungener Start einer Buchreihe, die mich durch die vielen begeisterten Stimmen im Internet neugierig gemacht hat. Manchmal ist ein Hype um ein Buch wirklich verdient.

Die Welt die der Autor erschaffen hat gefiel mir nicht gänzlich, denn ich möchte altern und mich nicht resetten lassen, da ich es gut finde Falten zu bekommen und die ersten grauen Haare, da dies zu einem natürlichen Alterungsprozess des Menschen gehört. Noch einmal 21 Jahre alt zu sein und von vorne zu beginnen in meinem Lebensverlauf empfinde ich als anstrengend. Schön wäre natürlich das Abschaffen von Schmerzen und tödlichen Erkrankungen, aber das wird weiterhin nur ein Wunsch bleiben.