Tolle Grundidee!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
nadinini Avatar

Von

Nachdem ich auf vorablesen die Leseprobe zu dem Buch entdeckt und sie gelesen hatte, wollte ich es unbedingt weiterlesen und wissen, was es mit den Scythe, der Gesellschaft und den Charakteren auf sich hat!

Vor allem Citra hat mich mit ihrem Einstieg sehr neugierig gemacht, da sie direkt zu Beginn vom Tod - bzw. einem Scythe auf ihrer Türschwelle - besucht wird. Für mich war es besonders spannend sie zu verfolgen, weil man ihr direkt anmerkt, wie nervös und ängstlich sie in Gegenwart der Scythe ist und wie es demnach auch allen anderen Menschen in der Geschichte gehen muss. Doch obwohl sie ebenso empfindet hindert sie das nicht daran ihre Meinung zu sagen und dazulernen zu wollen.

Ähnlich erging es mir mit Rowan, doch er war schon zu Beginn nicht immer auf einer Wellenlänge mit mir. So konnte ich nicht nachvollziehen, dass er sich immer wieder selbst umbringen wollte, nur weil er weiß, dass er nicht sterben kann und es demnach nur zu tun um einen Kick zu bekommen. Denn obwohl man in dieser Gesellschaft aufgrund hoher Technologie nicht mehr sterben kann ist es doch etwas Schlimmes und das hat Rowan für mich nicht immer sympathisch gemacht.

Mit der Zeit lernen allerdings beide Charaktere dazu und sind dem Leser dann beide mal mehr mal weniger sympathisch. Je näher man dem Ende von Band 1 kommt, desto mehr entwickeln sich die beiden und man hat das Gefühl, dass sie völlig neue Gedanken und Strategien entwickeln und so zu viel vernünftigeren und weiseren Menschen werden. Mir hat vor allem diese Entwicklung gut gefallen, doch leider fehlte es mir dennoch an Spannung.

Denn obwohl die Grundidee so spannend klingt und ich auch die Umsetzung absolut gelungen fand muss ich sagen, dass es mir enorm an Spannung fehlte. Für mich war die Arbeit der Scythe doch oftmals viel ruhiger und eintöniger als gedacht und letztendlich gab es - bis auf den Wettkampf zwischen Citra und Rowan, sowie einer Wendung mit den Scythe - nicht viele Überraschungen und auch keinen enormen Spannungshöhepunkt. Das hat mir auf Dauer doch etwas gefehlt und da hätte ich mir definitiv mehr Action gewünscht.

Andererseits muss ich aber auch sagen, dass mir Scythe Faraday und Curie eine schöne Abwechslung geboten und die Story viel schöner gemacht haben. Auch die Darstellung des Todes, bzw. die Idee dazu fand ich gelungen und sie hat definitiv nachdenklich gestimmt. Und der starke Kontrast in Form von Scythe Goddard hat natürlich auch einiges an Aufruhr verursacht. Letztendlich sind auch das nur Intrigen innerhalb der eigenen Reihen und es entsteht eine Art Spiel mit dem Tod und den anderen Scythe.


Fazit:
Man sollte sich als Leser auf eine eher ruhige Geschichte mit einigen Intrigen, Machtspielchen, Fragen nach dem Wert eines Lebens und natürlich auch auf Beziehungen von Rowan und Citra mit verschiedensten Charakteren einstellen. An sich hat mir die Idee einer Gesellschaft, in der man nicht sterben kann und in der stattdessen die Scythe für den Tod sorgen sehr gut gefallen, weil sie definitiv mal etwas anderes war und für Abwechslung sorgen kann. Mein Kritikpunkt ist allerdings, dass es zu wenig Spannung und Action gab, womit ich wirklich gerechnet hätte. Der Schwerpunkt liegt hier eher auf moralischen Fragen und der Art und Weise des Tötens, sowie den zwischenmenschlichen Beziehungen und dementsprechend auch auf der Ausbildung eines Scythe. Man merkt schnell, dass die Scythe ihre ganz eigenen Regeln haben und dass es auch in der geregeltsten Gesellschaft noch Menschen gibt, die sich den Regeln widersetzen und sie neu auslegen können. Und genau das ist auch hier der Schwerpunkt, der mir zwar auch gut gefallen, mich nach der Leseprobe aber doch ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat. Dementsprechend gibt es von mir 3 Federn.