Viel Romance, wenig Spannung

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„Unsafe“ ist Band 1 der Seaside Hideaway-Dilogie von Leonie Lastella. Spielort ist Rockaway Beach. Was mir als Drei ???-Fan nicht ganz so leicht über die Lippen geht. Ich bleibe da sofort beim berühmten Rocky Beach hängen. Und natürlich denke ich auch automatisch an Spannung. Aber hey, der Verlag verspricht hier großmundig „Große Gefühle und gefährliche Geheimnisse. Romantic Suspense meets New Adult.” Klingt doch gut. Na dann…
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Nevah und ihr Bruder Miller sind in New York Zeugen eines Verbrechens geworden sind. Deshalb muss die Familie untertauchen. Mit neuen Namen und angedichteter Vita werden sie in die amerikanische Kleinstadt verfrachtet. Miller schließt gleich Freundschaft mit Nachbar Jackson, bei dem ständig Party angesagt ist. Nevah kann den gutaussehenden Typen erst so gar nicht leiden. Das ändert sich aber schnell…
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Kommen wir erst mal zum Positiven. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Die Farbgebung ist schön und die Gestaltung entspricht allgemein den Erwartungen an eine Geschichte, die sich irgendwo zwischen Romanik und Spannung bewegt. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Leonie Lastella hat mich gut in die Geschichte reingezogen. Die Handlung hat sich echt interessant angelassen und die ersten 100 Seiten hatte ich ruckzuck gelesen. Bis hierher war alles tutti. Jetzt kommt das Aber. Denn das aufgebaute Level konnte der Roman nicht halten. Der Romance-Anteil hat überhandgenommen. Die Spannung blieb auf der Strecke. Ich habe sie gesucht und nicht gefunden. Dass Nevah sich ab und zu verfolgt und beobachtet fühlt, ist zu wenig. Das fällt eher in die Kategorie Pseudo-Suspense. Dazu passen auch die Figuren, die mir viel zu sehr nach dem typischen NA-Schema ausgearbeitet sind. Sie haben für mich nicht genug Tiefe und zu wenig Besonderheiten. Gerade für Nevah konnte ich leider so gar keine echte Sympathie entwickeln. Jackson war okay, aber auch nicht mehr. Ausgerechnet die Handlungsträger konnten mich also nicht für sich einnehmen. Wer mir dagegen richtig gut gefällt, ist Miller. Er ist für mich tatsächlich die authentischste Person im Roman und hat mich als Co-Figur zum Weiterlesen animiert.
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Fazit: Leonie Lastella hätte in UNSAFE spannungsmäßig ruhig mehr auf die Brause hauen können. Die Story erfüllt allerdings nicht das, was angekündigt wird und ist nur geringfügig anders als eine handelsübliche NA-Romance. Dafür ist der Schmacht-Anteil einfach zu groß und der Begriff Spannung doch sehr gering definiert. Nichtsdestotrotz werde ich Teil 2 lesen. UNSEEN erscheint im Oktober. Da spielt dann Miller die Hauptrolle. Und da er hier schon mein Highlight war, freue ich mich sehr auf seine Geschichte. Nach Band 1 schraube ich meine Erwartungen in Sachen Spannung einfach mal ganz weit zurück. Aber der Cliffhanger lässt hoffen, dass da doch noch mehr kommt.