Dunkle Familiengeheimnisse im historischen Wales

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cellissima Avatar

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Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat in ihrer Jugend die Schule abgebrochen, ist nach London abgehauen, in falsche Kreise geraten, kriminell geworden ... daher wird sie zu Sozialstunden verurteilt, die sie nun bei der achtzigjährigen Sophia Fowler ableisten muss.
Anfangs tut Spring dies widerwillig und mit Blick auf die Uhr, doch bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
Sophia herrschte einst über Daffodil Castle, wurde dann jedoch nach London verbannt, wo sie seitdem in ärmlichen Verhältnissen lebt. Mehr gibt Sophia nicht preis - doch Springs Neugier ist geweckt, da sie Daffodil Castle kennt - Ethan Fowler war ihre erste große Liebe!
Dann reisen Spring und Sophia zusammen nach Wales, um sich endlich den Geistern der Vergangenheit zu stellen ...
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Der Klappentext klang gut, und da ich historische Romane und UK liebe, schien der Roman perfekt für mich.
Ich habe glücklicherweise erst nach der Lektüre zufällig erfahren, wer hinter diesem Pseudonym steckt; so konnte ich den Roman noch kritisch und unbeeinflusst lesen. Wenn ich gleich gewusst hätte, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt, wäre ich vielleicht leicht beeinflusst/ein klein wenig weniger kritisch gewesen, da ich die betreffende Autorin sehr gerne lese ...
So aber konnte ich möglichst objektiv bleiben.
Der Stil ist angenehm flüssig lesbar, nicht absolut fordernd, sodass man beim Lesen gut entspannen kann.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: im Wales ab dem Jahre 1876 sowie im London und Wales der Gegenwart.
Wie so oft bei Romanen mit verschiedenen Zeitebenen mochte ich auch hier den Vergangenheitsstrang etwas lieber.
Teilweise war diese Geschichte etwas langatmig und weniger spannend, teilweise aber auch extrem fesselnd und spannend!
Wirkliche Längen gab es aber nie; ich wollte stets wissen, wie es weitergeht, hatte also im Zweifel eher das Gefühl, das Buch schlecht aus der Hand legen zu können.
Die Figuren in der Vergangenheit sind gut gelungen, auch die in der Gegenwart, etwa Spring und Sophia. Zu den wenigen Ausnahmen gehört etwa Monica, Ethans Mutter.
Mitunter, gerade in der Gegenwart und zum Ende hin, erschien mir die Handlung aber allzu konstruiert, too much und unglaubwürdig.
Auch das Ende an sich wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt und war zu rosarot in Anbetracht der ganzen Vorgeschichte.
Solide vier Sterne also für diesen Auftakt, da es keine wirklichen Längen gab und ich das Buch schon recht gerne gelesen habe und es mich irgendwie fesseln konnte, obwohl die Geschichte jetzt kein absolutes Highlight für mich war.
Offen gestanden war ich zunächst unschlüssig, ob ich diese Reihe wirklich weiterverfolgen möchte; nachdem ich nun aber weiß, wer hinter diesem Pseudonym steckt, werde ich wohl doch auch die übrigen Bände lesen, da ich bisher alle Bücher dieser Autorin gelesen und geliebt habe und weiß, dass sie wirklich gut ist.