Ein Leben mit dem Tourette-Syndrom

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Jessica Thom schreibt biographisch über ihr Leben und ihren Umgang mit dem Tourette-Syndrom. Das heißt, sie gibt Laute von sich und macht Bewegungen, die sie nicht kontrollieren kann. Sie gehört zudem zu den zehn Prozent der Tourette-Betroffenen, die unwillkürlich mit Schimpfwörtern und Obszönitäten herausplatzen. Sie sagt aber auch sehr oft „Keks“, nämlich 16 mal pro Minute, das macht sechs Millionen Mal pro Jahr. Mit ihren Freunden hat die Künstlerin das Touretteshero-Projekt ins Leben gerufen.
Das Buch gibt einen Einblick in das schwierige Leben mit dem Tourette-Syndrom. Jessica Thom schlägt dabei einen sachlichen wie auch humorvollen Ton an, so dass man über manche Eigenheiten lachen kann, ohne den dazugehörigen Menschen auszulachen. Es gibt aber auch Begebenheiten in dem Buch, bei dem einem das Lachen im Hals stecken bleibt, wenn sie von der Ablehnung und dem Unverständnis mancher Mitmenschen schreibt. Dabei war es sicher nicht ganz einfach, dieses Buch zu schreiben, denn ihre eigene Betroffenheit schimmert immer wieder durch. Das macht ihre Erzählung einerseits sehr interessant, andererseits ist es mir nicht immer gelungen, mich ganz in ihre Lebenswelt einzufinden.
Dennoch gibt das Buch einen guten Einstieg in das Thema, und der Autorin ist für dieses Buch und für ihr Lebenswerk unbedingt Respekt zu zeigen.