Sechs Millionen Kekse im Jahr

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katercarlo Avatar

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„Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (kurz: Tourette) ist eine neurologische Störung“, erklärt Jessica Thom, „Ein Hauptmerkmal von Tourette sind die sogenannten „Tics“. Dabei handelt es sich um unwillkürliche und nicht kontrollierbare Bewegungen, Laute und Wortäußerungen.“
So beschreibt die Tourette-Betroffene den Lesern ihre Krankheit. Aber auch den ganzen Londonern, denen sie jeden Tag begegnet, muss sie Tourette immer wieder erklären. Und das stört sie nach eigenen Angaben überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil! Sie macht das gerne, denn sie will so vielen Menschen wie möglich die Angst und die damit einhergehende Unsicherheit und Unwissenheit vor Tourette nehmen.
„Sechs Millionen Kekse im Jahr“ ist eine sehr gute Möglichkeit dazu. Nicht nur weil man mit Büchern sehr viele Menschen erreichen kann ,sondern auch weil die Autorin eine große Menge Humor mitbringt. So zeigt sie in ihrem einjährigen Tagebuch nicht nur ihre Probleme mit Tourette auf, sondern erzählt auch von der Hilfe die sie bekommt, dem Beruf den sie glücklicherweise ausüben kann, der Freundlichkeit vieler Menschen und der Erheiterung für die sie mit ihren lustigen Tics sorgt.
Deswegen kann ich obwohl das Buch der Kategorie „Sachbuch“ zugeordnet wurde, dem nicht vollständig zustimmen. Denn unter Sachbüchern versteht man normalerweise irgendwelche dicke Schinken, vollgestopft mit Fremd- und Fachwörtern, in winziger Schrift geschrieben und mit dem klaren Ziel den Leser über etwas zu informieren.
Aber das ist bei diesem Buch eindeutig nicht der Fall. Zwar ist es klein geschrieben und will über etwas informieren, doch alles ist eingeteilt in Kapital, die meist nur eine viertel Seite lang und damit leicht zu lesen sind. Dazu kommt natürlich auch noch, dass das Tagebuch unterhaltsam geschrieben ist. Obwohl man zugeben muss, dass die Kapitel häufig aus den Zusammenhang gerissen und oft unnötig sind.
Trotzdem ist es ein gutes Buch, hauptsächlich weil es ein tolles Ziel verfolgt!