3,5 Sterne: Ein interessanter Reihenauftakt mit Potential und Schwächen

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~ Ein in flüssigem Schreibstil geschriebener, interessanter Auftakt einer neuen Dilogie, die das Potential hat jugendliche Leser zu begeistern. Auch wenn ich mich an dem einen oder anderen Klischee, dem teilweise fehlendem Tiefgang und den langatmigen Passagen gestört habe, konnte mich das Buch doch insgesamt überzeugen. ~

Inhalt

Auf Sachas Familie liegt ein uralter Fluch, der ihn in wenigen Wochen das Leben kosten wird. Nur eine hat möglicherweise die Macht, ihn zu retten: Taylor. Wird sie es schaffen?

Informationen

Erzählstil: Personaler Erzähler, Präteritum;
Perspektive: abwechselnd Kapitel aus männlicher und weiblicher Sicht (hauptsächlich Taylor und Sacha, einzelne Kapitel aus Sicht anderer Personen)
Es handelt sich um Teil #1 der „Secret Fire“-Dilogie.

Meine Meinung

Schreibstil

Es war mein erstes Buch der Autorin. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn er nichts wirklich Besonderes ist. Für ein Jugendbuch ist er sicherlich nahezu perfekt. Er ist einfach, aber nicht anspruchslos, ebenso aber nicht zu verschachtelt oder kompliziert. Perfekt eben für noch ungeübtere Leser, und jene, die sich einfach unterhalten lassen und nicht durch komplizierte Satzgefüge kämpfen wollen. Der Schreibstil ist sehr anschaulich, die Autorin verzichtet auf unnötige Details, so dass man alles sofort vor sich sieht. Durch den Schreibstil lässt sich das Buch sehr flüssig und schnell lesen, auch Humor ist immer wieder eingestreut.

Personen

Die meisten Personen fand ich sympathisch und gut ausgearbeitet. Nicht immer ist alles wie es scheint, die Figuren haben Stärken, Schwächen und ihre kleinen Macken, was mir sehr gut gefallen hat. Nur auf ein Klischee konnte leider nicht verzichtet werden: Auf die nervige, dreimal-so-hübsche beste Freundin, die die Hauptperson ständig nur ausnutzt. In einer anderen Rezension habe ich gelesen, dass das keine richtige, gesunde Freundschaft ist, und mir geht es ebenso. Georgie ist mit Sicherheit keine gute Freundin, sie ist egoistisch und oberflächlich, und wenn es wirklich einmal darauf ankommt, kann sie nicht einmal ein Geheimnis für sich behalten. Von egoistischen Menschen wie ihr bin ich auch im echten Leben genervt, weshalb ich sie auch im Buch nicht leiden konnte. Dieses Klischee finde ich ein wenig schade, aber ansonsten war ich mit den Personen großteils sehr zufrieden. Etwas kühl schienen mir nur die beiden Mütter von Sacha und Taylor, weil sie manchmal etwas gleichgültig und nicht sehr fürsorglich wirkten, so als wären sie kaum anwesend im Leben ihrer Kinder.

Mit den Hauptpersonen konnte ich gleich mitfühlen und mitfiebern, denn beide waren mir auf Anhieb sympathisch. Vor allem Taylor konnte ich gut verstehen, ihre Emotionen waren äußerst gut ausgearbeitet und beschrieben. Als Heldin hat sie mir gefallen, auch wenn sie nicht zu meinen Lieblingsfiguren aller Zeiten zählt, weil sie doch, vor allem am Anfang, ein bisschen langweilig ist und nicht aus der Masse der Protagonistinnen hervorsticht.

Spannung

Vor allem in der ersten Hälfte war ich ständig neugierig, wie es weitergehen würde. In der zweiten Hälfte jedoch nahm aus irgendeinem Grund diese Spannung ab, so dass ich manche Abschnitte leider etwas langatmig fand. Überraschende Wendungen gab es kaum, das Rad wurde sicher nicht neu erfunden. Dennoch hat die Autorin bekannte Handlungsmuster auf eine neue, interessante Art umgesetzt und genügend eigene Ideen eingebracht, um bestimmt die meisten Leser glücklich zu machen.

Idee und Themen

Die Grundidee hat mir gefallen, auch wenn man vieles in ähnlicher Form schon einmal gelesen hat. Vor allem in diesem Genre kann man bei der Fülle an bereits erschienen Büchern allerdings nicht erwarten, dass jede Geschichte vollkommen neu ist.

Schade fand ich, dass – wie normalerweise üblich – dieser erste Teil keine in sich abgeschlossene Handlung hat, was mich schon etwas unbefriedigt zurückgelassen hat, weil man als Leser am Ende eines Buches gerne mit einem finalen Showdown, einem Cliffhanger oder einer überraschenden Auflösung belohnt wird.

Die angesprochenen Themen wie Schule, Freundschaft, Familie und die Angst vor dem Tod werden zufriedenstellend besprochen und werden Jugendliche vielleicht zum Nachdenken bringen. Stellenweise hat mir hier leider etwas Tiefgang gefehlt.

Liebesgeschichte

Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte hat mich zwar nicht verzückt grinsen lassen oder vollkommen begeistert, aber es war eine gute, durchschnittlich süße Lovestory, mit der ich zufrieden war.

Mein Fazit

Ein in flüssigem Schreibstil geschriebener, interessanter Auftakt einer neuen Dilogie, der das Potential hat jugendliche Leser zu begeistern. Auch wenn ich mich an dem einen oder anderen Klischee, dem teilweise etwas fehlendem Tiefgang und den langatmigen Passagen gestört habe, konnte mich das Buch doch insgesamt überzeugen.

Meine Empfehlung: Eher etwas für Jugendliche, erwachsene Vielleser werden hiermit wahrscheinlich nicht glücklich werden.


Bewertung:

Idee: 3 Sterne
Ausführung: 3,5 Sterne
Schreibstil: 4 Sterne
Personen: 3,5 Sterne
Spannung: 3 Sterne
Liebesgeschichte: 3,5 Sterne


Insgesamt:

❀❀❀,5

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