Tja, was soll ich sagen...

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ismaela Avatar

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... willkommen im seichten Dümpelwasser der sogenannten Frauen"romane" bzw. Chicklit (das sagt eigentlich schon alles). Es ist weiterhin sehr bezeichnend, dass die Autorin unter Pseudonym schreibt, denn was in "Seeigel küsst man nicht" fabriziert wurde, ist typisch belangloses und dummes Erzählgut, in dem Frauen mal wieder nicht über oberflächliche und klischeebeladene Tellerränder hinwegschauen können. Ich frage mich, warum solche Bücher so erfolgreich sind. Der gute Schreibstil? Der Humor? Es gibt tausende von tollen Autorinnen, die beides können, die aber trotzdem ihre Hauptprotagonistinnen nicht agieren lassen wie hirnlose Hühner (Chicklit!), die eine Freundin unbedingt bemannen müssen, weil sie ja sonst kein ganzer Mensch ist. Logisch, dass alle anderen Damen ebenfalls im sicheren Hafen der Ehe, oder einer Beziehung oder wenigstens einer Affäre sind, sonst hätten sie ja keine Daseinsberechtigung. Und natürlich sind alle noch dazu super erfolgreich und bezeichnen sich gegenseitig als die besten Freundinnen, und das obwohl beim gemeinsamen Damenkränzchen, bei dem der Aperol Spritz und Prosecco etc. pp. in Strömen fließen, tatsächlich eine dieser "Freundinnen" über eine molligere andere meint, ein Abnehmcoach müsste bei der aus einem Elefanten eine Gazelle machen (sinngemäß). Hallo??
Das reißt die zu bemannende Doro denn auch nicht mehr raus - dass sie eine Physikerin sein soll, ist einfach nur absurd - prombt ist sie denn auch zu blöd von einem Steg auf ein Boot zu gelangen.

Wie die Geschichte nach dieser LP weitergeht? Ich rate mal wild drauf los: während des Segeltörns lernt Doro einen rüpeligen Segler kennen - groß, geil gebaut, wildes Haar, harte Schale, weicher Kern, heiße Schenkel usw., den sie natürlich total HASST, aber am Schluss wirds die große Liebe.

Ehrlich - nichts gegen Unterhaltung, bei der man auch mal sein Hirn ausschalten kann, aber bei solchen Büchern schäme ich mich fast, eine Frau zu sein, weil ich einfach nicht glauben kann, dass sowas Anklang findet. Meine Güte Mädels, wir haben so viel erreicht, jetzt lasst uns doch in unserer Entwicklung nicht wieder Jahrzehnte rückwärts gehen!