Herzschmerz und Aliens

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laberladen Avatar

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Kopien des Covertextes, ellenlange Zitate aus dem Buch oder Inhaltsangaben spare ich mir, sondern komme gleich zu meinem Leseeindruck.

Anhand der Leseprobe habe ich das Buch abgetan als kitschige rosarote Teenagerfantasien. Diesen Eindruck muss ich aber revidieren, nachdem ich den ganzen immerhin 862 Seiten dicken Wälzer gelesen habe – ganz so schlimm ist es nicht. Mit der Leseprobe wurde eine der „schlimmsten“ Passagen ausgewählt, was den Romanti-Kitsch angeht, und daher war sie nicht unbedingt repräsentativ für das ganze Buch, sondern nur für gewisse Teile. Ja, ab und zu balanciert die Handlung am Kitsch entlang, aber sie kippt nie ganz auf die Schnulzen-Seite des schmalen Grates.

Die Idee, dass zwei Personen sich einen Körper teilen müssen, sich aber leider abgrundtief hassen, ist grundsätzlich sehr reizvoll. Die Umsetzung ist für meinen persönlichen Geschmack aber zu melodramatisch und leider auch zu seicht. Das Buch lässt sich gut lesen als leichte Lektüre vor dem Einschlafen, ein bisschen Herzschmerz inclusive, wenn man nichts dagegen hat, dass einige Passagen zu langatmig erzählt sind und die eine oder andere Idee bis zur Unkenntlichkeit ausgewalzt wird. Für dieses Buch ist die Bezeichnung „nett“ absolut passend und auch diese Bücher haben ihre Berechtigung. Wenn man weiß, was auf einen zukommt, kann man es durchaus genießen wie eine Tüte süßer Bonbons.