seelenriss

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elohym78 Avatar

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Eine schreckliche Mordserie erschüttert Berlin. Als Selbstmord getarnt, stürzen die Opfer aus dem Fenster, doch schnell wird dem Ermittlerteam um Volker Drescher klar, dass der vermeintliche Selbstmord, Mord ist. Doch eh die Opfer sterben, werden sie auf eine nie dagewesene Art und Weise gefoltert, die den Ermittlern schlaflose Nächte bereiteten. Vor allem, weil Lena Peters, die Profilerin des Teams, auch eine Morddrohung erhalten hat. Die Frage ist nicht, Ob sie ein Opfer wird, sondern Wann!

Das Cover zeigt fünf Lampionblumen, die in einem Kreis angeordnet sind. Der Hintergrund ist schwarz und die Blüten in einem interessanten Gelbton gehalten. Anfangs habe ich überhaupt keinen Bezug zu dem Buch herstellen können, aber nach und nach erschloss sich mir dieser. Die Lampionblumen stehen für die Opfer und wie ein Lampion erlischt ihr Lebenslicht, geht über in die unendliche Schwärze. Ich hätte mir kein schöneres und passenderes Coverbild für das Buch wünschen können!

Hanna Winter ist mir als spannende und mitreißende Autorin bekannt. Ihr vorliegendes Buch "seelenriss" knüpft an die Serie um die Profilerin Lena Peters und das Team um den Leiter der Mordkommission Volker Drescher an. Dank kurzer, aber informativer Rückblicke, braucht man nicht unbedingt den ersten Teil der Serie gelesen zu haben, um der Handlung folgen zu können, aber gerade was die zwischenmenschliche Ebene angeht, wäre es bestimmt von Vorteil.
Hanna Winter kreiert ein atemlos spannendes, brutales und sehr packendes Szenario, dem ich mich absolut nicht entziehen konnte. Ein Höhepunkt jagt den nächsten und immer wenn ich das Gefühl hatte, dass die Spannung nachlässt und ich endlich mal zum Luft holen kommen könnte, peitscht die Story erneut in nie geahnte Höhepunkte. Was mich ein wenig störte war, dass ich mich gedanklich nicht an den Ermittlungen beteiligen konnte, sondern mich von der Autorin leiten lassen musste. Sie gibt kaum Hintergrundwissen preis und stellt ihre Leser mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen. Sehr schade, denn in den anderen Romanen von Winter, war das Mitraten gerade das Tolle!

Ihre Protagonisten schildert die Autorin authentisch und lebensnah. Kein Charakter ähnelt dem anderen und variierte interessant. Im Mittelpunkt steht die Profilerin Lena Peters, die viel mit ihren eigenen Geistern der Vergangenheit zu kämpfen hat. Der Unfalltod ihrer Eltern lässt die junge Frau nicht zur Ruhe kommen. Doch sie hat sich zu einer Kämpferin entwickelt, die ihre Sorgen und Probleme zu tragen weiß. Und nicht nur das; mit ihrer hilfsbereiten Art steht sie ihren Freunden und Kollegen gerne zur Seite.
Auch die anderen Charaktere sind der Autorin sehr gut gelungen. Zu jeder Zeit war es mir möglich, mich in sie hineinzuversetzen und ihren Handlungen zu folgen.

Mein Fazit:
Ein grandioser zweiter Teil, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt!