Verzweiflung, Rache, Irrsinn

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Die Profilerin Lena Peters wird auf zweierlei Art in einen Serienmörderfall involviert: Einerseits spannt sie der leitende Beamte ein, andererseits erhält sie die gleiche Nachricht vom Killer, die dieser an seine Opfer verschickt. Der Grund für dessen Handeln bleibt lange Zeit im Dunkeln, als er jedoch zu Tage tritt, macht sich ein gewisses Verständnis für den Mörder breit, selbst wenn seine Taten natürlich nicht gutzuheißen sind.

Zu Cover und Titel:
Der Titel ist sehr gut gewählt, da er den einschneidenden Moment spiegelt, der zu dem Riss in der Seele eines Menschen führen kann und diesen von einem Augenblick zum anderen in den Irrsinn eines wahnsinnigen Mörders führt. Warum die Illustratoren allerdings verfremdete Blütenkapseln gewählt haben, wird wohl immer deren Geheimnis bleiben.

Mein Eindruck:
Besonders die Figuren überzeugen bei Hanna Winters Thriller: Sie sind nicht nur schwarz oder weiß; selbst die mordende Person handelt auch für Außenstehende folgerichtig, plausibel und - leider - tödlich, wobei Kollateralschäden an Unbeteiligten billigend in Kauf genommen werden. Gut gefallen mir die Ortsbeschreibungen, die dem Leser die Schauplätze in Berlin nahebringen, - dadurch fühlt man sich sehr in die Geschichte integriert und erlebt das Leben, Lieben und Leiden der Opfer, des Täters, der Profilerin und ihrer Kollegen bei der Polizei hautnah mit. Die Nebenfiguren agieren stimmig und unterstützen die Story dergestalt, dass sich einige Nebenkriegsplätze zeigen, welche nicht sofort als solche zu identifizieren sind. Dadurch ist die Geschichte zu jedem Zeitpunkt spannend und nicht zu einfach vorhersehbar.

Fazit:
Ein rundum gelungener Thriller
5 Sterne