Klischeefreies Kinderbuch

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Ich war als Kind auch gerne wild und eher im Wald Baumhäuschen bauen, als ruhig mit Puppen zu spielen. So geht es auch unserem Seeräubermädchen Mara. Sie liebt die See und tolle Seeräuberabenteuer. Regelmäßig sticht sie mit dem Schiff auf dem Spielplatz in See. Erlebt Abenteuer bei denen sie feindlichen Schiffen ausweichen muss und vieles mehr.


Ganz anders ist da Milo, denn er liebt es Kleider anzuziehen und mit seiner Puppe Lulu zu spielen. Mit ihr und seinen Glitzerbändern traut er sich alles. Wie gut, dass er Eltern hat die ihn genau so lieben und jeden Abend tolle Ballettgeschichten für ihn vorlesen.

Als Milo und Mara sich eines Tages auf dem Spielplatz treffen und sich direkt gut verstehen scheint das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zu sein. Auch Milos Eltern und Maras Papa verstehen sich direkt super.

Doch dann fahren Mara und ihr Papa in den Urlaub und für beide wird es eine traurige Zeit in der sie sich unheimlich vermissen, was die von nun an eher grauen Illustrationen sehr gut darstellen. Denn ohne die Freundschaft verschwinden für Milo auch langsam die bunten Farben in seinem Leben.....


Das Cover hatte mich direkt angesprochen. Es strahlt eine so schöne, kindliche Leichtigkeit aus. Als wäre das Leben einfach sorglos und voller Abenteuer.

Im Buch geht es hauptsächlich um die Freundschaft und Abenteuer von Seeräubermädchen Mara und Prinzessinnenjunge Milo. Das Milo anders als andere Jungs in seinem Alter ist spielt in seiner Familie und der Freundschaft zu Mara keine Rolle.

Auch die verschiedenen Konstellationen der Familien im Buch sind einfach ganz normal. Milo hat Mama und Papa, Mara hat (scheinbar) nur ihren Papa und als die zwei im Urlaub zu besuch bei Papas Schwester sind sieht man, dass sie glücklich mit einer Frau zusammen lebt und sie 2 gemeinsame Kinder haben.
Schön finde ich hier, dass das eben einfach gar nicht thematisiert wird, es ist einfach so wie es ist und bedarf keiner Erklärung oder Rechtfertigung.

Was ich allerdings nicht so ganz verstanden habe ist warum sie nach Maras Urlaub plötzlich so distanziert sind, bei Kindern vielleicht noch ok, dass sie sich erstmal wieder neu finden müssen, aber auch Maras Papa und Milos Eltern sitzen auf dem Spielplatz plötzlich auf verschiedenen Bänken und reden nicht miteinander.... aber zum Glück gibt sich das später wieder.

Aber dennoch zeigt das Buch einfach, dass Geschlechterklischees von gestern sind. Heute sollte man kein Kind mehr in eine vorgegeben Rolle stecken sondern sie sich so entfalten lassen wie es ihm gut tut.