Einblick in zwei Welten

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marcello Avatar

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"Sehet die Sünde spielt in dem kleinen Dorf Saint Mourelles. Dort verschwinden plötzlich Menschen, die nachher ermordet im Wald aufgefunden werden. Catheline und der Bauer Mathis gehen den Geschehnissen nach und erfahren die Unterstützung des Barons Amédé de Troyenne, obwohl der auch privat Probleme hat. Aber auch der ischof von Nantes mischt plötzlich mit, ohne, dass die Beteiligten dies erahnen können.
In der Leseprobe bekommt man zum einen das Dorfleben um Catheline und Mathis und zum anderen das Burgleben um Bérénice und ihren Mann Amédé de Troyenne. Im Dorf zeichnet sich ab, dass Catheline, die Haushälterin des Pfarrers, und Mathis, ein junger Bauer, heiraten wollen. Doch dann verletzt sich Mathis schwer an einem Bein und sieht sich plötzlich nicht mehr als vollwertiger Mann und ist darum überzeugt, Catheline zur Frau zu nehmen, nicht wert zu sein. Catheline sieht dies jedoch ganz anders und kann es nicht abwarten eine Familie zu gründen, um so entsetzer ist sie, als Mathis ihr angekündigt sie nicht heiraten zu können. Unterbrochen werden dieser Ereignisse dadurch, dass der Sohn des Schmiedes verschwunden ist und seine Mutter glaubt, dass er von den Spielern am Schloss entführt wurde.
Im Schloss derweil scheint die Ehe von Bérénice und Amédé de Troyennes nicht sehr glücklich zu sein. Sie ist vor allem mit der Verschwendungssucht ihres Mannes nicht sehr glücklich. Von den Angestellten des Schlosses bekommt man aber ein anderes Bild präsentiert. Der Baron ist sehr beliebt und wird als großzügig empfunden, die Baronin ist für alle nur die Nörglerin.
Ich fand die Leseprobe sehr ansprechend. Die Einführung in die Geschichte war dadurch, dass man zwei verschiedene Settings präsentiert bekommt, sehr abwechslungsreich gestaltet. Zudem wird man regelrecht in die Geschichte hinein geworfen, denn man lernt Catheline und Mathis kennen, die sich offenbar lieben, die aber derzeit nicht sehr glücklich scheinen. Dann erfährt man, dass Mathis offensichtlich verletzt ist, warum erfährt man aber erst einige Seiten später. Zudem finde ich die Personenkonstellation im Schloss sehr interessant. Mir war Bérénice auf den ersten Seiten sofort sympathisch, weil sie es nicht einsieht, warum ihr Mann so mit seinem Geld protzen muss. Von den Mägden dagegen wird sie als Nörglerin bezeichnet, so dass sich hier für mich die Freg ergibt, warum. Insgesamt bleiben eben einige Fragen offen, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Wohin genau die Geschichte möchte, ist noch nicht ganz abzusehen, auch wenn man durch den Klappentext erfährt, dass sich offensichtlich eine Mordgeschichte entwicklen soll, in der Catheline und Mathis ermitteln wollen.
Wenn der Rest des historischen Romans jedoch dem Niveau der Leseprobe entspricht, dann wird auf jeden Fall nichts falsch gemacht.