Pakt mit dem Teufel

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Pakt mit dem Teufel

Bretagne, im 15. Jahrhundert. Im Dorf Mourelles muss Catheline, die Haushälterin des Pfarrers, gerade damit fertig werden, dass der Bauer Mathis bei einem Kampf ein Krüppel wurde und sie deshalb nicht mehr heiraten will. Dies rückt jedoch schnell in den Hintergrund, als plötzlich zuerst der Sohn des Schmiedes und danach ein weiteres Mädchen spurlos verschwinden. In Verdacht gerät zunächst der etwas zurückgebliebene Avel…
Auf Schloss Troyenne haben sich Baron Amédé und Baronin Bérénice einander entfremdet. Sie findet es nicht gut, dass er weiterhin mit vollen Händen Geld ausgibt - z.B. für das Neujahrsfest oder ein neues Kleid für sie - , das er gar nicht mehr hat. Er verkauft dafür bereits Ländereien. Am Hof arbeitet Cathelines Schwester Jola in der Küche und leidet unter dem strengen neuen Küchenmeister…

Ich habe über Liv Winterbergs ersten Roman nur Positives gehört und mich deshalb auf dieses Buch gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht, es hat mir gut gefallen. Es ließ sich leicht und schnell lesen, und ich war sofort mitten im Geschehen. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen. Gut fand ich die Mischung aus historischem Roman und Krimi. Und auch Liebesbeziehungen fehlten in dem Roman nicht. Als Leser hat man viele Informationen über die damalige Zeit und die politischen Verhältnisse erhalten, ohne dass es langweilig oder trocken war. Die geheimnisvollen Geschehnisse im Dorf und auf dem Schloss waren spannend, und ich war mir bis zum Ende über die genauen Zusammenhänge nicht sicher. Dabei wird völlig auf grausame und bluttriefende Szenen verzichtet. Überrascht habe ich im Nachwort erfahren, dass die Story sogar teilweise auf historischen Überlieferungen basiert. Interessant waren die ständigen Wechsel der Personen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, und der Schauplätze. Auch dies sorgte dafür, dass niemals Langeweile aufkam.

Der Titel des Buches passt sehr gut zu dem Inhalt. Das Cover finde ich von der Aufmachung her schön, und ich hätte sofort auf einen historischen Roman getippt. Der Titel in erhabenen Buchstaben ist momentan sehr beliebt und sieht gut aus. Positiv ist die kurze Personenübersicht am Anfang des Buches. Wenn ich einmal nicht genau wusste, wie die Dorfbewohner zusammengehören, konnte ich dort schnell nachschlagen. Gut finde ich auch, dass der Klappentext zwar neugierig macht, aber nicht zu viel vom Inhalt verrät. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass auf das Glossar am Ende des Buches nicht früher hingewiesen wird. So habe ich, wenn ich mit einer Geschichte fertig bin, meistens keine Lust mehr, mir noch ein paar Seiten mit Worterklärungen durchzulesen. Besser wäre es hier, wenn entweder durch Sternchen oder Hochzahlen immer schon bei dem entsprechenden Wort ein Verweis gewesen wäre oder zumindest am Anfang darauf aufmerksam gemacht worden wäre.

Mein Fazit lautet, dass es sich um einen kurzweiligen historischen Roman handelt, der auch durch seine Krimielemente überzeugen und ein breites Publikum ansprechen kann.