Sehet die Sünder

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dorli Avatar

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Bretagne 1440. Grausame Vorkommnisse erschüttern die Bewohner des kleinen Dorfes Saint Mourelles. Menschen verschwinden und werden kurze Zeit später tot aufgefunden. Als das Misstrauen wächst und jeder jeden verdächtigt, beginnen Catheline, die Haushälterin des Pfarrers und der junge Bauer Mathis Nachforschungen anzustellen – nicht ganz ungefährlich, wie sich bald herausstellen soll…

„Sehet die Sünder“ ist der erste Roman, den ich von Liv Winterberg gelesen habe, und ich bin begeistert! Besonders die ausführlichen Beschreibungen der Figuren haben mich schnell in das Geschehen hineingezogen. Es hat mir außerordentlich gut gefallen, wie die Autorin die Gefühle der Dorfbewohner beschreibt. Angst und Verzweiflung der Bevölkerung werden mit jedem weiteren Todesfall größer, die angespannte Atmosphäre in Saint Mourelles war für mich durchweg greifbar. Auch das langsam aufkeimende Misstrauen der Dorfbewohner untereinander wird hervorragend vermittelt.
Im Verlauf der Geschichte werden die unterschiedlichen Lebensräume und der Alltag sowie die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen der einfachen Dorfbevölkerung, den Schlossbewohnern und auch der Kirche sehr interessant geschildert und man bekommt als Leser einen guten Einblick in die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit.
Die Tatsache, dass der Kriminalfall sehr zeitig durchschaubar ist, hat dieser gut erzählten Geschichte aus meiner Sicht keinen Abbruch getan, ich habe mich durchgehend prima unterhalten gefühlt.
Ein aufschlussreiches Nachwort, ein Glossar sowie eine Übersicht der handelnden Figuren runden das Buch ab.

Ein interessanter historischer Kriminalroman - absolut lesenswert.