Mosaik

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anonymous Avatar

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Die Geschichte wird von einem Ich-Erzähler erzählt, einem alten Mann, der einer jungen Frau begegnet. Er beobachtet sie, versucht, sie möglichst oft zu sehen und fährt ihr auch auf eine Insel nach. Kapitelchen für Kapitelchen wird Mosaikstein an Mosaikstein gesetzt, erst zum Schluß sieht man das schlüssige, detaillierte Bild. Es geht um Einsamkeit, spät merkt man, dass auch Trauer eine Rolle spielt.Obwohl sich fast alles in der Innenwelt des Erzählers abspielt, entsteht doch eine Spannung, die den Leser gefangen hält.

Die Sprache ist klar, präzise und doch sehr poetisch. Einfach schön.

Was mir nicht so gut gefallen hat: das Titelbild passt nicht (Elena ist dunkelhaarig - mich stört es, wenn solche Details nicht stimmen). Auch wenn der Vorwurf der Seitenschinderei nicht ganz treffend ist (der Mini-Kapitel-Aufbau hat durchaus seinen Sinn), so stimmt hier doch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht, und ob es sich um einen Roman handelt, darüber kann man sicher streiten.

Außerdem - auch wenn es sich um eine wohl eher unzulässige moralische Wertung handelt - mir gefällt nicht, dass diese Vorstufe des Stalkens (nein, der Erzähler ist mit Sicherheit kein Stalker) so poetisch verklärt wird.

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