Skandinavische Melancholie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
zabou1964 Avatar

Von

In kurzen Kapiteln erzählt Joel Hahhtela in der Ich-Form über die Sehnsucht eines Mannes nach einer ihm unbekannten Frau. Er war ihr eines Morgens zufällig im Park begegnet und ist seither besessen davon, sie möglichst häufig wiederzusehen und etwas über sie zu erfahren.
Als er die Auskunft erhält, dass sie die Sommerferien auf einer Insel verbringt, um sich dort mit einem Ferienjob Geld für ihr Studium zu verdienen, reist er ihr sogar hinterher und beginnt, sie dort zu suchen.

Leider erfährt der Leser zunächst so gut wie nichts über den Mann, nicht mal seinen Namen. Deshalb habe ich versucht, mir auszumalen, wer er ist und was seine Beweggründe sind. Seine Bemühungen, Elena nahe zu sein, ließen mich an einen Stalker denken. Als ich am Ende des Buches erfuhr, was seine Sehnsucht nach Elena antrieb, war ich sehr traurig.

Der Autor verwendet für seine kurze Geschichte eine poetische Sprache voller Symbolik, die mich melancholisch stimmte. Ich fühlte förmlich die Einsamkeit des Mannes und litt mit ihm. Dennoch konnte ich kein Verständnis für sein Handeln aufbringen, weil er mir fremd blieb. Die Auflösung seines Geheimnisses kam für mich zu spät. Schade, diese Lektüre hätte mir mehr Spaß gemacht, wenn Joel Hahhtela mir seinen Protagonisten etwas besser vorgestellt hätte.