Sehnsucht nach Mill River

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raschke64 Avatar

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Mary wird als junges Mädchen vergewaltigt. Danach hat sie nur noch Umgang mit ihrem Vater und den Pferden auf der Ranch. Menschen scheut sie. Erst Jahre später schafft es Patrick, sie wieder – zumindest teilweise – unter Menschen zu bringen. Sie heiratet Patrick, doch auch diese Ehe endet schrecklich. Nur ihr Schwiegergroßvater unterstützt sie und sorgt dafür, dass sie zumindest finanziell abgesichert ist. Sie zieht sich immer mehr in ihre Marmorvilla zurück und hat über viele Jahre nur noch Umgang mit dem Pfarrer Father Michael. Viele Jahre später nach ihrem Tod wird deutlich, wie viel sie trotzdem für den Ort und seine Menschen getan hat und ein großes Geheimnis wird aufgedeckt.

Das Buch hat mir gut gefallen. Leicht lesbar verleitet es zum Lesen in einem Stück. Die Geschichte um Mary und die verschiedenen Bewohner des kleinen Ortes Mill River ist gut verbunden. Eigentlich wirkt alles auf mich wie ein modernes Märchen. Die „Bösen“ werden mehr oder weniger schnell bestraft, die „Guten“ erhalten am Ende eine Belohnung. Trotz dieses märchenhaften Tons hat es die Autorin geschafft, nur ganz selten wirklich in Richtung Kitsch abzurutschen. Der Großteil des Buches ist einfach nur ein Werben um Freundschaft, um Mitmenschlichkeit und um Toleranz. Und das ist sehr gut geworden. Jeder erkennt sich irgendwie wieder, jedem Menschen werden Fehler zugestanden, jeder ist anders. Sollte ich das Buch mit einem Wort beschreiben, dann spontan mit diesem: warmherzig.